Urig und boarisch: Wirtshäuser in der Oberpfalz

Das Wirtshaus gibt es seit gut 400 Jahren.
Das Schießl Wirtshaus gibt es seit gut 400 Jahren. (Foto: Schießl Wirtshaus, Manfred Wilhelm/Büro Wilhelm)

Bekannt und beliebt ist Bayern auch durch seine traditionsreiche Wirtshauskultur. Bayerns Bestes stellt einige der urigsten Wirtshäuser in der Oberpfalz vor.

Schießl in Amberg

“Wir gehören zu einer aussterbenden Spezies, wir sind ein lebendiges Wirtshaus”, sagt Michael Schittko, der 2016 das Amberger Wirtshaus Schießl gepachtet hat. Im Schießl gibt es viele Stammtische und Stammgäste. Sie haben Krüge mit ihrem Namen eingraviert, auch schon junge Wirtshausgänger zwischen 20 und 30. Schittko setzt auf traditionelle Küche mit vernünftigen Portionen. Bis in die 1970er-Jahre gab es eine Hausbrauerei. Heute braut die Amberger Brauerei Winkler für das Wirtshaus das Bier nach dem alten Rezept. Das Wirtshaus besteht seit mindestens 400 Jahren – die Einrichtung ist noch jung, da 2004 ein Großbrand wütete. Dunkle Holzböden, Holzbänke- und Holztische sowie massive Balken garantieren weiter urigen Wirtshaus-Charme.

Historie: Gebäude im Kern aus dem 14. Jahrhundert, Wirtshaus seit mindestens 1617

Plätze: 85

Michael Schittko empfiehlt:

· Schnitzel aus der Pfanne mit Butterschmalz zubereitet
· Biertipp: Schießl Silberpfeil – feinherbes Pils

Besonderheit: vier Bockbierfeste während der Fastenzeit

Adresse: Schießl Wirtshaus Amberg, Untere Nabburger Str. 8, 92224 Amberg, Tel. 09621/12612

www.schiessl-wirtshaus.de

Zur Post in Bad Kötzing

Das Gebäude ist seit Jahrhunderten ein Wirtshaus.
Das Gebäude ist seit Jahrhunderten ein Wirtshaus. (Foto: Hotel-Gasthof Zur Post. German Popp, Florian Huber)

Die urige Wirtsstube mit dem über 100 Jahre alten Kachelofen, die alten Tische, dazu ein gutes Bier und einen Schweinebraten – das macht für Florian Huber die Atmosphäre seines Gasthauses aus. Huber, ein Kind der Gastronomie, bietet seinen Gästen eine “traditionelle, bodenständige Wirtshausküche” an. “Es freut mich einfach, einen Ort zu bieten, an dem die Leute zusammenkommen”, sagt Huber. Anknüpfend an die lange Brautradition der Post und nach einer Spinnerei am Stammtisch hat er 2011 die Brauerei zur Post gegründet. Seitdem braut er für seine Besucher Helles, Dunkles und Weißbier. In die Post kehrt ein gemischtes Publikum ein – von Stammtischpublikum bis hin zu Urlaubern. Bei Huber wird auch noch Schafkopf gespielt, alle zwei bis drei Wochen treffen sich noch Runden.

Historie: Erste urkundliche Erwähnungen des Gebäudes gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück, seit mindestens dem 18. Jahrhundert ist das Gebäude ein Wirtshaus.

Plätze: 40 in der alten Wirtsstube, 250 im großen Saal

Florian Huber empfiehlt:

· Posthalter-Pfanndl

· Medaillons vom Schweine- und Rinderfilet mit selbstgemachten Spätzle und Champignonrahmsoße
· Biertipp: Rittergold –helles, naturtrübes Bier aus der hauseigenen Brauerei Besonderheit: Die Biere der Brauerei gibt es ausschließlich im Gasthaus.
Adresse: Hotel, Gasthof, Brauerei Zur Post, Herrenstraße 10, 93444 Bad Kötzting, Tel. 09941/6628
www.posthotel-bad-koetzting.de

Ausflugstipp: Ein Ausflug auf den Hausberg der Kötztinger, den Kaitersberg, mit Einkehr auf der Kötztinger Hütte

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Matthias Jell

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