Genuss-Tipp: 3 urige Wirtshäuser in Schwaben

Das Gasthaus Obere Mühle ist ein Familienbetrieb.
Das Gasthaus Obere Mühle ist ein Familienbetrieb. (Foto.: Maria Großer)

Bekannt und beliebt ist Bayern auch durch seine traditionsreiche Wirtshauskultur. Bayerns Bestes stellt einige der urigsten Wirtshäuser in Bayerisch-Schwaben vor.

Obere Mühle in Bad Hindelang

Es ist ein echter Familienbetrieb: Heuer übernahm Barkeeperin und Sommelière Maria Großer mit ihrem Mann Florian das Gasthaus Obere Mühle in Bad Hindelang von ihren Eltern. Dennoch wird sich wenig ändern: Mama  Ursula bleibt an den Desserts, Bruder Oliver als Küchenchef und Papa Ekkehart Egger trotz seines Ruhestands als kreativer Kopf und Meister über das Brot im Bunde. 1987 hatte Familie Egger-Rohrmoser das geschichtsträchtige Gebäude umgebaut und gemeinsam das Gasthaus aufgebaut. „Wir kochen alles frisch, kaufen überwiegend heimische Produkte und verarbeiten Tiere ‚Nose to Tail‘“, sagt Maria Großer. Urig gemütlich speisen Gäste in der komplett holzgetäfelten Stube aus dem 17. Jahrhundert.

Historie: seit 1433, zwischen 1503 und 1968 Sägmühle und Sägewerk

Wirtshaus seit: 1990

Plätze: 60

Maria Großer empfiehlt:

· Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit Spätzle
· Kässpätzle mit Käse aus der eigenen Käserei

· Bier als Aperitif, Wein zum Essen

Besonderheit: Fleischgerichte werden auf offenem Buchenholzfeuer gegrillt.

Adresse:

Obere Mühle, Ostrachstraße 40, 87541 Bad Hindelang, Tel. 08324/2857
www.obere-muehle.de

Tipps: · Direkt daneben liegen das Heimatmuseum und eine Bio-Schaukäserei mit Felsenkeller.

· Wandern in den Hochalpen: vom Spaziergang, über leichte Wanderungen bis hin zu Touren und Klettersteigen

Hotel-Gasthof Adler in Bad Wörishofen

Die Geschichte des Gebäudes, das heute den Hotel-Gasthof Adler beheimatet, reicht weit zurück.
Die Geschichte des Gebäudes, das heute den Hotel-Gasthof Adler beheimatet, reicht weit zurück. (Foto: Agentur Riedl, riedl-bw.de)

Für vier Pfund Heller im Jahr pachtete 1492 Bernhard Bislin die Taferne an der Handelsstraße von Augsburg nach Italien. 1870 wird die „Tafernwirtschaft zum oberen Wirth“ in Wörishofen zum „Adler“. Das schmiedeeiserne Wirtshausschild könnte Geschichten erzählen von Persönlichkeiten wie Graf Zeppelin, die als Patienten von Pfarrer Kneipp hier einkehrten. 1911 übernahmen die Ur Großeltern des heutigen Gastwirts Alexander Trommer den Adler. Der Küchenmeister rührte schon mit zwei Jahren im Kesselfleisch. Heute hütet er sorgsam zwei Löffel und zahlreiche Rezepte seines Vaters, damit die Brätnockerl noch genauso aussehen und schmecken wie vor 50 Jahren. Sonntags treffen sich seit 70 Jahren die Wörishofener am „Bauern“-Stammtisch.

Historie: 1492 erstmals erwähnt ist der Adler, das älteste noch existierende Gebäude von Bad Wörishofen

Wirtshaus seit: 1492, als Herberge für Reisende

Plätze: 300

Alexander Trommer empfiehlt :
· Adler-Pfännle mit Schweinefilet, Maultaschen, Kässpätzle und Krautkrapfen
· Brätnockerl- und Leberknödelsuppe
· Adler-Weißbier, extra hefig gebraut von der Brauerei Unertl

Besonderheit: Die Schwabenstube ist seit 1942 im Original erhalten. Das urige Gefühl in der neu gestalteten Tenne entsteht durch die jahrhundertealten Dachbalken.

Adresse: Hotel-Gasthof Adler, Hauptstraße 40, 86825 Bad Wörishofen,

Tel. 08247 /96360

www.adler-bw.de

Tipp: · Jeden Sonntag ist Stubenmusik
· Kartenspieler und Stubenmusiker sind immer willkommen.

Traubenbräu in Krumbach

Das Traubenbräu wurde 1581 erstmals erwähnt.
Das Traubenbräu wurde 1581 erstmals erwähnt. (Foto: Georg Ringler)

Wie sein Vater und Großvater führt Georg Ringler das Traubenbräu in Krumbach. Der Koch stand schon als Bub gern im Wirtshaus und sagt, dass er „bis heute nichts lieber tue, als Bier ausschenken“. Im alten Sudhaus, das die Familie behutsam renoviert hat, bietet er bis zu 30 Sorten an. Der „Bierbotschafter“ berät seine Gäste nicht nur zu Bier und Speisen, er springt bei den Kartenrunden auch ein, wenn ein Spieler eine Pause braucht. Bis zu neun Stammtischrunden treffen sich am Tisch neben dem Kachelofen. Hier sitzen sie – zum Teil seit über 40 Jahren – gemütlich zusammen, trinken, machen Brotzeit und reden. Geht es um die alte Zeit, wird sogar der älteste Stammgast, ein wortkarger Kupferschmied, gesprächig.

Historie: Gebäude und Ausstattung von 1880 und 1935, Architekt Andor Ákos

Wirtshaus seit: 1581 wird eine Brauerei mit Gaststätte erstmals erwähnt, Familie Ringler führt sie seit 1908

Plätze: 220

Georg Ringler empfiehlt:

· Festessen vom Blitzschwab
· Schwäbisches Geheimnis
· Die prämierten „Buabaspitzla“ macht heute noch die Seniorchefin.

Besonderheit: Seit 2020 eigenes Hausbier. Das Sudhaus ist eine Bierwirtschaft.

Adresse: Hotel Gasthof Traubenbräu, Marktplatz 14, 86381 Krumbach Tel. 08282/2093

www.traubenbraeu.de

Tipp: Es gibt Schafkopf- und 66er-Runden.

Weitere Wirtshäuser in Oberbayern, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken und der Oberpfalz gibt es hier. 

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Matthias Jell

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