Bekannt ist Anna Eibl-Eibesfeldt vor allem als Malerin. In Regensburg hat sie ihr Atelier. Zu Hause, in der Gemeinde Steinach im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, fertigt sie ihre Keramiken.
Wir gehen in ihre Werkstatt im Souterrain, der “Geburtsstätte” ihrer Keramikarbeiten. Hell scheint das Sonnenlicht durch ein großes Fenster in den Raum. Kunstbücher füllen ein Regal, das eine Wand bedeckt. In der Mitte ein langer Holztisch, auf dem nun eine weitere Schale entstehen wird. Zuerst vermischt Anna Eibl-Eibesfeldt blaue Farbpigmente mit Wasser, dann rührt sie etwas flüssige Porzellanmasse ein.
Was man beim Arbeiten mit Porzellan beachten muss
Anna Eibl-Eibesfeldt öffnet für interessierte Besucher ihre Kunstwerkstatt in der Domkapitelstraße 16 in Steinach beim Aktionstag “Ateliers in Niederbayern” (6. Oktober zwischen 13 und 18 Uhr). Ab 28. November sind ihre Werke – darunter großformatige Malerei und einzelne Keramikserien – auch bei einer Ausstellung in Straubing (Schlachthof, Halle 2) zu sehen. Weitere Informationen über die Künstlerin auf der Website www.eibl-eibesfeldt.com. Die Porzellanarbeiten gibt es auch bei Arauco (www.arauco.de) in Nürnberg und über etsy bei Por-zellanFarbe.
Porzellan aus dem Smoothie-Mixer
Doch die Kunst als Beruf war in ihrer Kindheit kein Thema. “In der 9. Klasse wollte ich Politikerin werden”, erinnert sie sich lachend. Um Einfluss zu haben, die Welt zu verbessern. Kunst zu machen, das war anfangs nur ein kreatives Hobby. Dann nahm es irgendwann mehr Raum ein in ihrem Leben. In der 12. Klasse nahm sie dann an einer dreiwöchigen Sommer-Akademie in Marburg teil. “Da habe ich mir gedacht, wenn es mir Spaß macht, jeden Tag von 9 bis 16 Uhr zu malen, dann mache ich das.” Die Eltern waren zunächst kritisch, aber unterstützten ihre Tochter.
Wir gehen aus der Werkstatt nach oben in einen weiteren Atelierraum. Hier befindet sich der Brennofen, in dem die getrockneten Keramikschalen gebrannt werden. Neben dem Ofen warten schon einige Schalen aufs Brennen. Sie scheinen alle weiß zu sein, doch beim näheren Hinsehen erkennt man blassblaue Muster. “Beim Brennen wird die Farbe dunkler”, sagt sie. Anfangs wusste sie das noch nicht. “Die ersten wurden sehr dunkel.” Auch das Treffen des gewünschten Farbtons ist Erfahrungssache.
Diesen Beitrag teilen auf: