Eine Woche lang war Redakteurin Gertraud Wittmann mit ihrer Tochter Carolin mit dem E-Auto auf der Deutschen Alpenstraße unterwegs. Nach dem Start in Lindau am Bodensee ging es am zweiten Tag nach Scheidegg und Füssen. An Tag 3 waren Hohenschwangau und Partenkirchen die Ziele.
Der dritte Tag unserer Alpentour startet sonnig. Vor dem Hotel konnte das Auto kostenlos laden.
Von Füssen bis nach Hohenschwangau sind es nur wenige Kilometer. Der Parkplatz zu den Schlössern liegt zentral, der Fußweg zur Schlosstour dauert je etwa 20 bis 40 Minuten. Bus und Pferdekutsche decken nur eine Teilstrecke ab.
Nach einer „Gedenkminute“ am Alpsee lesen wir uns im „Museum der bayerischen Könige“ in die Geschichte der Wittelsbacher ein – bis hin zum Ende der Monarchie. Silberne Trinkspielbecher, goldene Tafelaufsätze zeugen vom Reichtum der Könige. Der blaue Königsmantel (Ludwig II. war 1,90 Meter groß!), die Porzellanmalereien auf dem „Bayerischen Königsservice“ und die interaktive Kartei zu königlichen Bauwerken bleiben mir besonders in Erinnerung.
Vom großen Panoramafenster sehen wir hinaus auf den Alpsee, die Berge und Schloss Hohenschwangau. Darin haben Ludwig II. und sein Bruder Otto die Sommer ihrer Kindheit verbracht, unter blauen Sternendecken und Stuck, inmitten romantisch bemalter Wände. Ihr Vater, König Maximilian II., hatte die Burgruine Schwanstein als Schloss neu erbauen lassen. Ludwig überwachte von dort per Fernglas den Bau von Neuschwanstein. Heute weht solidarisch die ukrainische Flagge, die blau-weißen Sonnenblenden sind herabgelassen. Die Führung durch Hohenschwangau – die Innenausstattung ist ein Gesamtkunstwerk – ist perfekt getaktet und im Garten plätschert elegant der Schwanenbrunnen.
Tipp für den Winter: Besonders märchenhaft ist Neuschwanstein im Winter. Die Schneekanonen auf dem Tegelberg lassen die Luft funkeln, feiner Schnee zaubert einen Regenbogen. Dann bleiben sogar die Füssener stehen und schauen.
Tipp an dieser Strecke: Kloster Ettal
Garmisch-Partenkirchen – Bayern wie im Bilderbuch
Heute übernachten wir im Hotel Reindls Partenkirchener Hof. Auf unserem Holzbalkon blühen Geranien, wir schauen auf die Wettersteinspitzen. Links am Gudiberg liegt die Olympia-Sprungschanze, alljährlich Schauplatz des Neujahrsspringens. Geschnitzte Fensterläden, ein knöcherner Schädel mit Hörnern am Balkon gegenüber, Lüftlmalerei auf vielen Häusern – typisch bayerische Tradition und Kultur sind überall zu spüren.
Die beiden Ortsteile Garmisch und Partenkirchen sehen von oben aus wie die Flügel eines Schmetterlings, sind zusammengewachsen und doch auf ihre Eigenständigkeit bedacht. Gästeführerin Clivia Reindl zufolge sind die Leute hier durchwegs sportlich oder an Sport interessiert, sommers wie winters alpin unterwegs. Am Fuße der Zugspitze, inmitten gewaltiger Natur fällt es nicht schwer, das zu glauben.
Die Eingeweihten erkennen die Männer an den Farben der Wadlstrümpf: Die „Pfosn“ der Garmischer sind weiß-grün, die „Heslan“ der Partenkirchener grau-grün.
Mehr darüber erfahren Sie im Magazin „Bayerns Bestes“, Ausgabe 04/2022. Etappe 4 führte ins Freilichtmuseum Glentleiten und Etappe 5 nach Sudelfeld und auf die Kampenwand. Den Abschluss der Tour bildeten Ruhpolding und das Hans-Peter Porsche Traumwerk.
Impressionen von der Deutschen Alpenstraße im Video:
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