Mit dem SUP-Board um den Eibsee

Einer der schönsten Seen in Bayern ist zweifelsfrei der Eibsee. Ein Bild aus dem Buch "SUP-Guide: Bayerisches Voralpenland" von Anja & Andy Klotz. (Foto: Klotz)

Mit dem SUP-Board um den Eibsee! Der SUP-Guide von Anja und Andy Klotz verbindet gleich zwei Genuss-Themen: Stehpaddeln auf den schönsten Gewässern des Bayerischen Voralpenlandes und die schönsten Biergärten. Bayerns Bestes stellt hier die Eibsee-Tour vor – eine sieben Kilometer lange Seeumrundung mit anschließender Einkehr im Eibsee-Pavillon. 

Wir sind zu spät dran – es ist schon Mittag. Auf dem Schild an der Straße steht: „Eibsee-Parkplatz belegt“ und da sieht man den See noch gar nicht. Wir überlegen schon, wie weit wir unsere zwei SUP-Boards und das Kajak schleppen müssen, wenn wir sie nicht direkt am See abladen können. Doch der Parkwächter ist uns wohlgesonnen: Wir dürfen zum Abladen halten und danach hat er doch noch eine Parklücke für uns. Dennoch steht fest: Man sollte im Sommer früh aufbrechen, wenn man mit dem Auto kommt.

Stehpaddeln auf dem Eibsee

 

Wir reihen uns mit Boards und Kajak ein in den steten Besucherstrom, der den kurzen Weg zwischen Eibsee-Pavillon und dem Bootshaus füllt. Ich habe wenig Hoffnung auf ein entspanntes Paddelerlebnis. Wir wählen als Einstiegsstelle einen schmalen Uferbereich neben dem Bootshaus. Neben uns starten Tretbootfahrer.

Anja & Andy Klotz

“SUP-Guide: Bayerisches Voralpenland” 
Die Münchner Autoren stellen vom Ammersee bis zum Wörthsee 15 Tourengewässer im Alpenvorland vor, jeweils mit Tipps zur Einkehr und für weitere Ausflüge sowie vielen nützlichen Infos.

Thomas Kettler Verlag, Hamburg 4. akt. Aufl. 2022 | 16,90 Euro

Wir paddeln zunächst das südliche Südufer entlang, vorbei an einem gut besuchten Badestrand. Am Ufer wird es nun ruhiger: nur noch ein schmaler Landstreifen zwischen Wasser und dichtem Wald. Irgendwo rauscht ein Bach. Vögel singen. Zwei Frauen haben sich ein einsames Plätzchen zum hüllenlosen Sonnenbaden gesucht. Ein Entenküken kommt piepsend auf mich zugeschwommen. Ich bleibe still auf dem Board sitzen.

Wie entstand der Eibsee?

 

Ich paddle in die Mitte des Sees, schaue mich um. Beim Blick über den grün schillernden See hinauf zum wuchtigen Zugspitzmassiv muss ich an die märchenhafte Welt aus „Herr der Ringe“ denken: gut, dass zumindest heute kein rachedurstiger Drache unterwegs ist. Die Umgebung wäre für ein Kultepos aber durchaus angemessen. Zwar gehört der Eibsee zu den kleineren Seen Bayerns, doch ist seine Schönheit außergewöhnlich: Das Wasser wechselt seine Farbe von hellem Türkis über verschiedene Grüntöne ins dunkle Blau, je nach Sonneneinstrahlung und Tiefe. Die Lage des Sees auf fast 1.000 Metern Höhe liegt an einem dramatischen Ereignis vor rund 3.700 Jahren: Damals brach die Westflanke des Zugspitz-Massivs ab und rutschte ins Tal. In der Senke befand sich der Isar-Loisach-Gletscher. Die acht Inseln im Eibsee stammen vom Bergsturz.

Wir machen an einer der Inseln Brotzeit. Beim Ausstieg stechen scharfe Steine in die Füße – Badeschuhe wären doch eine gute Idee gewesen. Dafür belohnt der Blick aufs türkise Wasser: Genau hier versteht man, warum der See auch als „bayerische Karibik“ bekannt ist. Das Wasser ist so klar, dass man auf dem hellen Untergrund sogar aus der Entfernung eine Schleie auf Futtersuche beobachten kann.

Am Eibsee-Nordufer

 

Um die Insel herum paddeln wir dem Nordufer entgegen. Hier ist wieder mehr los, Kinder springen von einem Tretboot ins Wasser, zwei Frauen sonnen sich auf ihren SUP-Boards. Überhaupt paddeln viele im Stehen oder knieend. Niemand hat es sonderlich eilig, nur mich packt plötzlich der Ehrgeiz – oder liegt es an dem Trubel, dass ich schneller vorankommen will? Vorbei geht es in östlicher Richtung an einer weiteren Insel. Am nordöstlichen Ende des Sees führt eine Brücke über eine schmale Bucht, den Untersee. Hier kann man die Boards unter der Brücke durchtragen (unter Umständen bleiben sonst die Finnen im Boden stecken). Wir sparen uns die Erkundung des Untersees und paddeln direkt zur Einstiegsstelle zurück.

Länge der Seeumrundung: ca. 7 km (mit Untersee)
Dauer: je nach Pausen 2-3 Stunden
Ein- und Ausstieg: Nach dem Eibsee-Pavillon und dem Bootshaus (SUP- und Bootsverleih)
Parken: Am Eibsee 1 – nur für Autos unter 2,10 m Höhe
Tipp: Zur Belohnung kann man sich nach der Umrundung im Eibsee-Pavillon einen Steckerlfisch schmecken lassen.
Weitere Infos: www.eibsee.de

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Mehr zum Eibsee lesen Sie in der Ausgabe 03/2022 von Bayerns Bestes. Weitere Seen in Oberbayern stellen wir hier vor.

Diesen Beitrag teilen auf:

Picture of Matthias Jell

Matthias Jell

Auch interessant

Breitsamer Honig: Jetzt 3 köstliche Honig-Adventskalender im Wert von je 49 Euro gewinnen

Endlich wieder Vorweihnachtszeit. Damit stehen auch wieder Adventskalender hoch im Kurs. Bayerns Bestes verlost gemeinsam mit Breitsamer Honig insgesamt 3 Adventskalender im Wert von je 49 Euro. Jetzt mitmachen und gewinnen! Der Honig-Adventskalender des bayerischen Traditionsunternehmens Breitsamer hält hinter jedem Türchen eine besondere Honig-Spezialität im 40g-Glas bereit. Damit kann sich jeder die Vorweihnachtszeit versüßen und […]

Kulinarischer Einsatz für Streuobstschutz: Bio-Spitzenköchin Nina Meyer aus dem Allgäu

Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium und acht engagierten Verbänden. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand in Bayern zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen. Streuobstwiesen in ihrer historischen Nutzungsform zählen zu den artenreichsten […]

In diesem Atelier nehmen Ideen durch Keramik Gestalt an

Bekannt ist Anna Eibl-Eibesfeldt vor allem als Malerin. In Regensburg hat sie ihr Atelier. Zu Hause, in der Gemeinde Steinach im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, fertigt sie ihre Keramiken. Wobei der Begriff “fertigen” ein falsches Bild von dem erzeugt, was die Künstlerin in ihrer Werkstatt macht: Es sind jeweils Variationen einer Idee, aber es ist keine […]

Schluck für Schluck zum Schutz der Streuobstwiesen

Wie Bio-Apfelsaftschorlen zum Erhalt alter Obstsorten beitragen – Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie acht engagierten Verbänden. Ziel ist es, neben dem Erhalt des bereits stark dezimierten Streuobstbestands, bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen. Unterstützt wird das Projekt von […]

Jodeln lernen mit BR-Moderatorin Traudi Siferlinger

Kann jeder jodeln lernen? Bayerns-Bestes-Autorin Marion Bremm wollte es herausfinden und meldete sich zum Jodelkurs bei BR-Moderatorin Traudi Siferlinger an. Ein Selbstversuch. “War das jetzt ein Ro oder Rä am Ende?” Beim Jodeln kommt es nicht auf jedes Wort an, sondern auf jede Silbe. Das merke ich gleich zu Beginn des Jodelkurses in der Münchner […]

Bairische Life-Hacks von Andrea Limmer: How to…Wiesn

Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Limmer Andrea, wohnhaft in LA (also Landshut) und ich schreibe hier künftig die launig-schelmische Kolumne: „Oida! – Bairische Life-Hacks“. Wie der Titel schon sagt, geht es darin um wertvolle Tipps und Tricks, für das tagtägliche (Über)Leben in Bayern. Von der gesicherten Grundversorgung mit Bier über das gesicherte […]

Nach oben scrollen