Die schönsten Burgen in Bayerisch-Schwaben

Bei Kinderführungen in der Harburg wird Burggeist "Gottlieb" vorgestellt, den man im Fenster des Diebsturms sehen kann. (Foto: Kulturstiftung Schloss Harburg)

Bayern, deine Burgen! Einst Orte bitterer Machtkämpfe, gehören Burgen heute zu den beliebtesten Ausflugszielen. Hunderte gibt es in ganz Bayern, in diesem Artikel stellt Bayerns Bestes drei der schönsten Burgen und Burgruinen im bayerischen Schwaben vor.

Harburg

 

Hoch über dem Tal der Wörnitz befindet sich die Harburg am „Eingang“ zum Nördlinger Ries. Mit ihrer Fläche – 220 Meter Länge, 120 Meter Breite – gehört die Festung zu den größten Burgen Süddeutschlands. Erstmals erwähnt wurde sie 1150, als der 13-jährige Stauferkönig Heinrich in einem Brief an seine Tante in Konstantinopel von seiner erfolgreichen Schlacht gegen Welf VI. berichtete. Aus dieser Zeit stammen noch die Bergfriede sowie die Kirche, Burgmauern, Tore und der Saalbau. Danach wurde die Burg immer wieder verändert und heißt seit der Barockzeit auch „Schloss Harburg“. Wer sich selbst einmal als Burgherr fühlen will, kann im Schlosshotel übernachten. Der barocke Festsaal und die Salons können gemietet werden.

Herrliche Aufnahme aus der Vogelperspektive von der Harburg. (Foto: Kilian Kratzer/Kulturstiftung Schloss Harburg)

Erbaut: Wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts

Anlass: Landesverteidigung

Historische Fakten:

  • 1239 wohnte König Konrad IV. auf der Burg.
  • Nach der Verpfändung 1299 ging die Burg in den Besitz der Grafen und Fürsten zu Oettingen über.
  • Die Burg überstand zahlreiche Belagerungen, zuletzt 1800 durch napoleonische Truppen.
  • Seit 2000 gehört sie der gemeinnützigen Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung.

Besichtigung/Führung: 12. März bis 6. November, 10 – 17 Uhr. Schlossführungen stündlich Sonderführungen und Veranstaltungen: www.burg-harburg.de 

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Hohes Schloss

 

Majestätisch thront das Hohe Schloss über der Füssener Altstadt, einer der bedeutendsten spätmittelalterlichen Profanbauten Deutschlands. Schon von weitem erkennt man Erker und Eckquader, verschnörkelte Fenster und Türumrahmungen – doch weit gefehlt: Es handelt sich um eine optische Täuschung. Die Illusionsmalerei war schon im Mittelalter beliebt. Heute ist im Burgschloss eine Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und seit 1982 die Städtische Gemäldegalerie untergebracht, die den Besuchern unter anderem die Lebenswelt des Mittelalters näherbringen.

Wander-Tipp: Die "Drei-Schlösser-Runde" mit einer Länge von 14,4 Kilometern führt über das Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein zum Hohen Schloss in Füssen. (Foto: Gerhard Eisenschink)

Erbaut: Widerrechtlich begonnen unter dem bayerischen Herzog Ludwig dem Strengen 1291, wurde die unvollendete Burg 1322 vom Augsburger Bischof zum Sitz eines Pflegamtes ausgebaut.

Bewohner: Zwischen 1492 und 1518 ging Kaiser Maximilian I. häufig von hier aus zur Jagd – er besuchte Füssen mindestens 36 Mal.
Nutzung:

  • Bis ins 20. Jahrhundert Gefängnis
  • Österreichisches Feldhauptspital nach Schlacht bei Stockach 1799
  • Seit 1931 Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und seit 1982 Städtische Gemäldegalerie

Besichtigung/Führungen: April – Oktober: 11 – 17 Uhr, Führungen samstags um 14 Uhr

Weitere Informationen unter: www.fuessen.de

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Burg Alt-Trauchburg

 

150 Meter über dem Wengener Tal liegt die Trauchburg, heute eine der besterhaltenen Burgruinen im Allgäu. Sie überstand sowohl den Bauernkrieg 1525, den Schmalkaldenkrieg 1546 und den Dreißigjährigen Krieg trotz Besetzungen unbeschadet. Im 18. Jahrhundert brach man baufällige Teile der Burg ab zur Steingewinnung für das Wurzacher Schloss. 1784 bis 1788 wurden weitere Teile zum Bau des Schlosses Neutrauchburg bei Isny abgetragen. Heute ist die Ruine einmal im Jahr Schauplatz des Burgfestes, bei dem Musik, Lagerleben und Kampfvorführungen Mittelalter-Feeling aufkommen lassen.

Die Burgruine Alt-Trauchburg im Allgäu. (Foto: Markt Weitnau)

Erbaut: Anfang des 11. Jahrhunderts, Vorgängeranlage urkundlich erwähnt 1041

Historische Fakten:

  • Mai 1525: Bauern belagern die Trauchburg, nach Verhandlungen wird das Kranken- und Siechenhaus für die Bevölkerung neu gebaut
  • 1633: Schweden besetzen die Burg und nehmen 19 Geschütze mit

Führung: Burgführungen von Mitte Juli bis Mitte September um 15 Uhr (Info: Tourismusbüro Weitnau, Tel. 08375 / 92 02 41).
Wanderweg: Von der Haltestelle Nellenbruck in Kleinweiler aus erreicht man die Burgruine in etwa 30 Minuten.
Tipp: Burgfest am 21. August 2022
Burggaststätte: ab April Mittwoch bis Sonntag geöffnet (Tel. 08375 / 80 46), www.burggaststätte-alttrauchburg.de

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Matthias Jell

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