Bayern, deine Burgen! Einst Orte bitterer Machtkämpfe, gehören Burgen heute zu den beliebtesten Ausflugszielen. Hunderte gibt es in ganz Bayern, in diesem Artikel stellt Bayerns Bestes drei der schönsten Burgen in Oberbayern vor.
Burg Burghausen
Die längste Burg Deutschlands – laut dem Guinness Buch der Rekorde sogar der Welt – punktete schon im 15. Jahrhundert mit Superlativen, als die „Reichen“ Herzöge von Bayern-Landshut die Festung zur größten und wehrhaftesten Anlage Bayerns ausbauen ließen und dort ihren Gold- und Silberschatz verwahrten. Herzog Georg gilt als eigentlicher Erbauer der Burg: Nach seiner Vermählung mit Hedwig von Polen in Landshut steuerte er in Burghausen den Ausbau zur Festung, um der Türkengefahr Einhalt zu bieten. Noch heute besitzt die Burg im Landkreis Altötting nahezu intakte Ringmauern. Im Palas sind das Staatliche Burgenmuseum und die Staatsgalerie sowie im Kemenatenbau das Stadtmuseum untergebracht.
Erbaut: Im 11. Jahrhundert von den Grafen von Burghausen als kleinere Anlage
Historische Fakten:
- Ab 1180 landesherrliche Burg der bayerischen Wittelsbacher
- Mautstätte im Salzhandel und Grenzbollwerk zum geistlichen Fürstentum Salzburg
- Ab 1255 Zweitresidenz und Familienwohnsitz der niederbayerischen Herzöge
- Restauration seit 1896 und Einrichtung einer staatlichen Gemäldegalerie
Berühmter Besucher: 1809 besichtigte Napoleon Bonaparte die von den Franzosen besetzte Burg. Führungen: viele Themenführungen (Termine – je nach Pandemielage – auf der Website)
Weitere Informationen unter: www.burg-burghausen.de
Burg Tittmoning
Einst hatte die Burg auf der Ponlachhöhe eine Doppelfunktion: Sie diente den Salzburger Bischöfen als Sommerresidenz und sicherte durch ihre geographisch günstige Lage das Salzburger Herrschaftsgebiet gegen das bayerische ab. Zweimal wurde die Burg erobert: 1324 durch den Verrat des Burghauptmanns Wulfing von Goldegg und 1611 während der Salzkriege. Heute beherbergt die Burg die Schauräume des „Heimathauses des Rupertiwinkels“, wo unter anderem die größte Schützenscheibensammlung in Bayern zwischen 1600 und 1930 ausgestellt ist.
Erbaut: 1234 vom Salzburger Erzbischof Eberhard II zur Verteidigung gegen die Wittelsbacher in Burghausen/Bayern
Eroberungen der Burg:
- 1324: Burghauptmann Wulfing von Goldegg, der auch Lehensträger des salzburgerischen Erzbischofs war, öffnete Ludwig dem Bayern die Tore zur Stadt.
- 1611: Im Zuge der Salzkriege werden Stadt und Burg schwer beschädigt.
Besichtigung/Führungen: Museum von 1. Mai bis 3. Oktober mit Führung zu besichtigen; öffentliche Führungen Do – So, 14 Uhr
Veranstaltungen: Burgtage, Konzerte, Theater, Kunst- und Handwerkermarkt.
Weitere Informationen: www.tittmoning.de
Willibaldsburg
Schon 1291 erkämpften sich die Bürger Eichstätts ein Mitspracherecht in der Stadtverwaltung. Zur Beherrschung der Stadt ließ Bischof Berthold von Zollern um 1355 eine frühere Befestigung auf dem Willibaldsberg hoch über der Stadt ausbauen. Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen ließ den einst berühmten botanischen Garten „Hortus Eystettensis“ anlegen. 1998 wurde der Bastionsgarten eröffnet, ein Informationsgarten über die Pflanzenwelt des „Hortus Eystettensis“, der nach einem Kupferstichwerk von 1613 geschaffen wurde. Der Garten kann kostenlos besichtigt werden.
Erbaut: 1355 von Bischof Berthold Burggraf von Zollern, bereits 1070 wird eine Befestigungsanlage erwähnt
Anlass: Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe bis 1725, Beherrschung der Bischofsstadt
Museen in der Burg: Im Jura-Museum sind zahlreiche Fossilien ausgestellt, darunter der berühmte Eichstätter Archaeopteryx (jura-museum.de).
Neben dem Jura-Museum ist in der Burg auch das Museum für Ur- und Frühgeschichte untergebracht (histver.de).
Besichtigung: Bis 3. Oktober 9 – 18 Uhr, ab 4. Oktober 10 – 16 Uhr, Mo Ruhetag.
Wandertipp: Die rund 4 Kilometer lange Route führt vom Bahnhof Eichstätt über die Willibaldsburg und die Frauenbergkapelle wieder zurück nach Eichstätt (Info: outdooractive.com)
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