Die schönsten Burgen in Oberbayern

Burg Burghausen im Morgennebel. (Foto: Westend61/Imago)

Bayern, deine Burgen! Einst Orte bitterer Machtkämpfe, gehören Burgen heute zu den beliebtesten Ausflugszielen. Hunderte gibt es in ganz Bayern, in diesem Artikel stellt Bayerns Bestes drei der schönsten Burgen in Oberbayern vor.

Burg Burghausen

 

Die längste Burg Deutschlands – laut dem Guinness Buch der Rekorde sogar der Welt – punktete schon im 15. Jahrhundert mit Superlativen, als die “Reichen” Herzöge von Bayern-Landshut die Festung zur größten und wehrhaftesten Anlage Bayerns ausbauen ließen und dort ihren Gold- und Silberschatz verwahrten. Herzog Georg gilt als eigentlicher Erbauer der Burg: Nach seiner Vermählung mit Hedwig von Polen in Landshut steuerte er in Burghausen den Ausbau zur Festung, um der Türkengefahr Einhalt zu bieten. Noch heute besitzt die Burg im Landkreis Altötting nahezu intakte Ringmauern. Im Palas sind das Staatliche Burgenmuseum und die Staatsgalerie sowie im Kemenatenbau das Stadtmuseum untergebracht.

Die längste Burg der Welt thront über Burghausen in Oberbayern. (Foto: Imago)

Erbaut: Im 11. Jahrhundert von den Grafen von Burghausen als kleinere Anlage

Historische Fakten:

  • Ab 1180 landesherrliche Burg der bayerischen Wittelsbacher
  • Mautstätte im Salzhandel und Grenzbollwerk zum geistlichen Fürstentum Salzburg
  • Ab 1255 Zweitresidenz und Familienwohnsitz der niederbayerischen Herzöge
  • Restauration seit 1896 und Einrichtung einer staatlichen Gemäldegalerie

Berühmter Besucher: 1809 besichtigte Napoleon Bonaparte die von den Franzosen besetzte Burg. Führungen: viele Themenführungen (Termine – je nach Pandemielage – auf der Website)

Weitere Informationen unter: www.burg-burghausen.de

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Burg Tittmoning

 

Einst hatte die Burg auf der Ponlachhöhe eine Doppelfunktion: Sie diente den Salzburger Bischöfen als Sommerresidenz und sicherte durch ihre geographisch günstige Lage das Salzburger Herrschaftsgebiet gegen das bayerische ab. Zweimal wurde die Burg erobert: 1324 durch den Verrat des Burghauptmanns Wulfing von Goldegg und 1611 während der Salzkriege. Heute beherbergt die Burg die Schauräume des “Heimathauses des Rupertiwinkels”, wo unter anderem die größte Schützenscheibensammlung in Bayern zwischen 1600 und 1930 ausgestellt ist.

Bei Kinderführungen auf Burg Tittmoning gibt es ein Gespenst: Hieronymus wurde nach dem letzten Fürsterzbischof Colloredo benannt, der 1803 vor der französischen Invasion flüchten musste und der jetzt den Burgschatz verteidigt. (Foto: Stadt Tittmoning)

Erbaut: 1234 vom Salzburger Erzbischof Eberhard II zur Verteidigung gegen die Wittelsbacher in Burghausen/Bayern

Eroberungen der Burg:

  • 1324: Burghauptmann Wulfing von Goldegg, der auch Lehensträger des salzburgerischen Erzbischofs war, öffnete Ludwig dem Bayern die Tore zur Stadt.
  • 1611: Im Zuge der Salzkriege werden Stadt und Burg schwer beschädigt.

Besichtigung/Führungen: Museum von 1. Mai bis 3. Oktober mit Führung zu besichtigen; öffentliche Führungen Do – So, 14 Uhr
Veranstaltungen: Burgtage, Konzerte, Theater, Kunst- und Handwerkermarkt.

Weitere Informationen: www.tittmoning.de

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Willibaldsburg

 

Schon 1291 erkämpften sich die Bürger Eichstätts ein Mitspracherecht in der Stadtverwaltung. Zur Beherrschung der Stadt ließ Bischof Berthold von Zollern um 1355 eine frühere Befestigung auf dem Willibaldsberg hoch über der Stadt ausbauen. Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen ließ den einst berühmten botanischen Garten “Hortus Eystettensis” anlegen. 1998 wurde der Bastionsgarten eröffnet, ein Informationsgarten über die Pflanzenwelt des “Hortus Eystettensis”, der nach einem Kupferstichwerk von 1613 geschaffen wurde. Der Garten kann kostenlos besichtigt werden.

Der Ursprung der Willibaldsburg geht wohl sogar bis ins Jahr 1070 zurück. (Foto: Alexander Rochau/Imago)

Erbaut: 1355 von Bischof Berthold Burggraf von Zollern, bereits 1070 wird eine Befestigungsanlage erwähnt

Anlass: Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe bis 1725, Beherrschung der Bischofsstadt

Museen in der Burg: Im Jura-Museum sind zahlreiche Fossilien ausgestellt, darunter der berühmte Eichstätter Archaeopteryx (jura-museum.de).

Neben dem Jura-Museum ist in der Burg auch das Museum für Ur- und Frühgeschichte untergebracht (histver.de).

Besichtigung: Bis 3. Oktober 9 – 18 Uhr, ab 4. Oktober 10 – 16 Uhr, Mo Ruhetag.

Wandertipp: Die rund 4 Kilometer lange Route führt vom Bahnhof Eichstätt über die Willibaldsburg und die Frauenbergkapelle wieder zurück nach Eichstätt (Info: outdooractive.com)

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Diesen Beitrag teilen auf:

Picture of Matthias Jell

Matthias Jell

Auch interessant

Kulinarischer Einsatz für Streuobstschutz: Bio-Spitzenköchin Nina Meyer aus dem Allgäu

Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium und acht engagierten Verbänden. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand in Bayern zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen. Streuobstwiesen in ihrer historischen Nutzungsform zählen zu den artenreichsten […]

In diesem Atelier nehmen Ideen durch Keramik Gestalt an

Bekannt ist Anna Eibl-Eibesfeldt vor allem als Malerin. In Regensburg hat sie ihr Atelier. Zu Hause, in der Gemeinde Steinach im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, fertigt sie ihre Keramiken. Wobei der Begriff “fertigen” ein falsches Bild von dem erzeugt, was die Künstlerin in ihrer Werkstatt macht: Es sind jeweils Variationen einer Idee, aber es ist keine […]

Schluck für Schluck zum Schutz der Streuobstwiesen

Wie Bio-Apfelsaftschorlen zum Erhalt alter Obstsorten beitragen – Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie acht engagierten Verbänden. Ziel ist es, neben dem Erhalt des bereits stark dezimierten Streuobstbestands, bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen. Unterstützt wird das Projekt von […]

Jodeln lernen mit BR-Moderatorin Traudi Siferlinger

Kann jeder jodeln lernen? Bayerns-Bestes-Autorin Marion Bremm wollte es herausfinden und meldete sich zum Jodelkurs bei BR-Moderatorin Traudi Siferlinger an. Ein Selbstversuch. “War das jetzt ein Ro oder Rä am Ende?” Beim Jodeln kommt es nicht auf jedes Wort an, sondern auf jede Silbe. Das merke ich gleich zu Beginn des Jodelkurses in der Münchner […]

Bairische Life-Hacks von Andrea Limmer: How to…Wiesn

Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Limmer Andrea, wohnhaft in LA (also Landshut) und ich schreibe hier künftig die launig-schelmische Kolumne: „Oida! – Bairische Life-Hacks“. Wie der Titel schon sagt, geht es darin um wertvolle Tipps und Tricks, für das tagtägliche (Über)Leben in Bayern. Von der gesicherten Grundversorgung mit Bier über das gesicherte […]

Von Schnitz und Butzen

Cidre-Start-up aus Schwaben setzt sich für den Erhalt der Streuobstwiesen ein – Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium, und acht engagierten Verbänden. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand in Bayern zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche […]

Nach oben scrollen