Sachte rieseln weiße Flocken auf Kapuze und Mantel, der Schnee knirscht unter jedem Schritt. Eindrucksvoll baut sich die Königin unter den bayerischen Bergen am Südufer des Eibsees auf. Die Zugspitze wirft ihren Schatten über weite Teile des zugefrorenen Sees.
Zusammen mit meinem Freund und unserem Hund starte ich die etwa sieben Kilometer lange Runde um den Eibsee an seinem Ostufer. Der breite Weg verläuft direkt am Ufer, die kahlen Bäume geben den Blick frei auf den zugefrorenen See. Einige Spaziergänger haben sich mit ihren Hunden auf die Eisdecke getraut – obwohl Schilder davor warnen. Da der Eibsee auf knapp 1000 Meter liegt, friert er im Winter häufig zu. Die sieben Inseln im See sind dann gar nicht mehr als solche zu erkennen.
Auf einer schmalen Brücke überqueren wir die Verbindung zwischen Eib- und Untersee und spazieren am Nordufer weiter. Zug- und Alpspitze sowie das Wettersteinmassiv ragen auf der gegenüberliegenden Seite in den Himmel. Mittlerweile hat es aufgehört zu schneien. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und machen in der Ferne den Eibsee-Pavillion aus – dort wollen wir nach der Winterwanderung Rast machen. Unser Hund springt um uns herum und buddelt im Schnee. Zwei Spaziergänger laufen vorbei und grüßen. An diesem Wochentag im Februar ist wenig los. Kein Vergleich zu den Menschenmassen, die sich an Sommertagen an diesem türkisgrünen Bilderbuchsee aufhalten.
Und so schlendern wir gemütlich am Südufer zurück. Die kalte Luft formt unseren Atem zu kleinen Wolken, die Sonne schiebt sich doch noch unter dem Grau hervor und lässt die Schneedecke auf dem Eibsee glitzern.
Start/Ziel: Eibsee-Parkplatz Grainau
Länge: 7,2 km
Höhenmeter: ca. 100 hm
Die Strecke: www.grainau.de/a-der-eibsee-rundweg
Charakteristik: verschneite Seenlandschaft am Fuße des höchsten deutschen Berges
Tipp der Autorin: Spaziergang auf einen Wochentag außerhalb der bayerischen Ferien legen
Einkehrtipps: Eibsee-Pavillion
Seeweg 2, 82491 Grainau, Tel. 08821 /8913, www.eibsee.de/eibsee-pavillion
(Öffnungszeiten beachten)
Weitere Winterwanderungen finden Sie in der Ausgabe 01/2023.
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