Unsere Autoren waren auf dem Isar-Radweg unterwegs. Während die erste Etappe von Scharnitz bis Fall führte, ging es in Etappe 2 von Wolfratshausen nach München. Nun geht es weiter:
Etappe 3 „Die Vielseitige“: von Freising bis Landshut
Wenige Meter hinter dem Freisinger Bahnhof schwinge ich mich auf mein Trekkingrad und beginne die Etappe nach Landshut. Zunächst geht es links am Damm entlang, bis man die Korbinianbrücke überquert. Sie ist mit sieben Brückenfiguren geschmückt, markant ist der Heilige Korbinian mit einem Bären an seiner Seite. Danach führt ein Schotterweg links der Isar entlang. Auenwälder säumen den Weg. Hier folgt der Fluss seinem ursprünglichen Lauf. In einem breiten Bett fließt er relativ gemächlich da-hin. Man sieht viele Kiesbänke. Umgestürzte Bäume ragen in den Fluss. Am Ufer hat jemand aus Stämmen ein Lager gebaut und mit der bayerischen Rautenfahne beflaggt.
Der für mich schönste Teil des Weges beginnt auf Höhe von Marzling. Ab hier wird die Moosach, ein wildromantisches Flüsschen, bis nach Oberhummel zum Begleiter. An den Rändern der Flüsse wachsen Erlen, Eschen und Stieleichen. Ich sehe eine mächtige Silberweide und immer wieder Bäume, die ich nicht zuordnen kann, da sie in ein Efeukleid gehüllt sind. Ab Oberhummel bis kurz vor Moosburg kehrt man den Flüssen den Rücken. Moosburg an der Isar ist der größte Ort zwischen Start und Ziel. Die älteste Stadt im Landkreis Freising erreiche ich etwa auf halber Strecke – Zeit für eine Stärkung. In der Innenstadt fallen die Kirchtürme von St. Johannes und St. Kastulus ins Auge. Beim Verlassen der Stadt geht es erneut über Bayerns viertgrößten Fluss, dessen Hauptarm sich nun vom Weg entfernt. Der Werkkanal fließt eingezwängt neben dem Weg dahin.
Start: Hinter dem Freisinger Bahnhof
Ziel: Altstadt Landshut Distanz: Rund 45 Kilometer
Weg: Meist geschottert oder asphaltiert, auch nicht so sportliche Fahrer packen die Strecke gut.
Höhepunkt: Abschnitt an der Moosach
Tipp der Redaktion: Es gibt Führungen durch das Schutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen. Infos beim Tourismusbüro des Landratsamtes Landshut unter Tel. 0871/408129
Schwäne, die auf dem Wasser gleiten, Enten auf kleinen Inselchen, Seeschwalben, die zum Abflug ansetzen – gerne beobachte ich das Geschehen in der Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen. Das Naturschutzgebiet zwischen Moosburg und Eching zählt zu den wichtigsten Wasservogel-Schutzgebieten in Bayern.
Der letzte Abschnitt von Eching (bei Landshut) nach Landshut parallel zur vielbefahrenen B11 ist nicht sehr reizvoll. Zum Glück belohnt Landshut, wo man am frisch renovierten Eisstadion am Gutenbergweg über die Isarbrücke fährt. Auf dem Weg in Richtung Innenstadt freue ich mich über viel Natur mitten in Niederbayerns Hauptstadt. An einem Nebenarm der Isar ragen die Baumäste weit ins Wasser, dazwischen lugt ein Bootshaus hervor. Ich fahre weiter bis zum Sausteg und überquere die kleine Isar, um auf die Hammerinsel zu kommen. Hier schätze ich den guten Blick auf die Martinskirche und die Burg Trausnitz – zwei Wahrzeichen Landshuts. Ähnlich ergeht es wohl drei Möwen auf einem Brückengeländer. Der Turm der ziegelroten Martinskirche ist der höchste Backsteinturm der Welt. Burg Trausnitz war 250 Jahre Regierungssitz der Herzöge von Niederbayern. Über den Mühlensteg geht es über die Isar in die Altstadt, die Etappe ist geschafft und man hat sich die Einkehr in einem der vielen Cafés oder Restaurants verdient. Die vielen gut erhaltenen Giebelhäuser mit ihren Schmuckfassaden und die romantischen Gässchen der vor über 800 Jahren gegründeten Stadt bringen eine reizvolle Atmosphäre.
Zur vierten Etappe von Landau bis Thundorf geht es hier.
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