Dank seiner Lebensgefährtin, Franziska Gräfin Fugger von Babenhausen, krempelte der Popart-Künstler Mauro Bergonzoli nach einem Herzinfarkt im Jahr 2016 sein Leben komplett um. auf eine komplett vegane Ernährung. Not macht bekanntlich erfinderisch und so entstand das vegane Kochbuch „Magic Food“.
Die „Magic Contessa“, wie sie gern ihre Mails unterschreibt, erzählt in der Küche ihres märchenhaften Hauses in Kirchheim in Schwaben von der Nacht, als das Herz ihres geliebten „Maestros“ streikte. „Ich dachte: Das kann jetzt nicht zu Ende sein, wir haben doch gerade erst angefangen!“ Zwei Jahre zuvor hatte das Paar sich ein heruntergekommenes Anwesen im Unterallgäu gekauft und begonnen, es in ein Country-Atelier für die bunten, ausdrucksstarken Bilder des Künstlers aus Milano umzubauen. Dank der Kardiologen war ihre gemeinsam Liebes- und Lebensgeschichte nicht vorbei, aber Bergonzoli war nicht mehr der Alte. „Meine Augen waren trüb“, sagt er auf Englisch, „ich war immer müde und wurde depressiv.“ Er bekam von dem täglichen Pillencocktail Bauchschmerzen. Seine Pinsel blieben liegen, er spielte immer seltener mit den beiden kleinen Töchtern. „Der Gedanke, dass das immer so bleibt, war deprimierend“, erzählt die Gräfin.
Besserung schon nach kurzer Zeit
Schon am ersten Tag fühlte er sich besser, nach wenigen Tagen wurden seine Augen wieder klarer. Nach zwei Monaten zeigten die Blutwerte deutliche Besserung. Das Konzept funktionierte. Für den Künstler ein Segen, für die in Memmingen geborene Gräfin eine Herausforderung. Die Hauptdarsteller in ihrem neuen Alltag waren nun saisonal frische Gemüse, Obstsorten und Nüsse, vegane Milchersatzprodukte und glutenfreie Pasta. Für die Adelige aus einer Familie mit vielen Jägern und traditionell deftiger Küche „tat sich eine ganz neue Welt auf, wie wenn man ein Schlaraffenland betritt. Alles war bunt, die Kinder hatten Lust darauf, Mauro fand es köstlich.“
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Keine Pillen mehr
Auf seine Pillen kann der 65-jährige Maler nach eigenen Angaben heute verzichten. Nur Vitamin B12 und Vitamin D nimmt die Familie als Nahrungsergänzung zu sich. Bergonzoli raucht und trinkt nicht mehr, hat zwanzig Kilo abgenommen. Der zuvor geliebte Champagner schmeckt ihm heute „sauer“. Die Veränderungen seines Lebensstils haben sich gelohnt: „Ich kann dreimal so viel arbeiten wie früher, fühle mich gesund und habe viel mehr Energie“, sagt er. Am Morgen wache er auf wie ein Kind: „Ich öffne meine Augen und möchte losrennen.“
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