Auf Schneeschuhen durch die zauberhafte Winterwelt zu stapfen, ist ein besonderes Erlebnis. Um die weiße Landschaft in kalter Luft gefahrlos genießen zu können und dabei auch die empfindliche Natur zu schonen, sollte man aber auch einige Regeln beherzigen. Markus Grübl vom Deutschen Alpenverein hat für „Bayerns Bestes“ empfehlenswerte Routen zusammengestellt.
Chiemsee-Alpenland: Laubensteintour
Von Eva-Maria Wecker/Bergverlag Rother:
Der Laubenstein ist ein gemütlicher und eher unscheinbarer Buckel, sodass Ortsunkundige auf ihrem Weg zum Abereck meist an ihm vorbeilaufen. Dabei ist er ein idealer Schneeschuhberg, und wer bis zu seinem Gipfelkreuz gewandert ist, wird mit einer großartigen Aussicht auf das Alpenvorland und einem fantastischen Tiefblick auf den Chiemsee belohnt.
Der Anstieg über die Laubensteinalm ist einfach und selten lawinengefährdet – so richtig gut geeignet als allererste Schneeschuhtour. Bei Geologen hat der Berg einen exzellenten Ruf: Im Laubenstein und in seiner Umgebung befinden sich gleich mehrere große und kleine Höhlen, der Zugang zum Laubensteinschacht liegt sogar nur wenig unterhalb des Gipfels. Und der interessante Eiskeller unterhalb des Laubensteingatterls ist eine für die Chiemgauer Alpen sehr ungewöhnliche Karstformation.
Tipp: Leichte Tour, für Einsteiger geeignet.
Strecke: 12,5 km
Dauer: 5:30 Std.
Aufstieg: 708 Höhenmeter
Höchster Punkt: 1348 Meter
Berchtesgadener Land: Predigtstuhltour
Von Bergerlebnis Berchtesgaden/Tourenportal Berchtesgadener Land:
Auf dem Höhenkurweg zur Schlegelmulde Die Wanderung zur Schlegelmulde beginnt mit einer aufregenden Fahrt mit der Predigtstuhlbahn und erleichtert den Einstieg in die Schneeschuhwanderung. Mit der ältesten, im Original erhaltenen Kabinenseilbahn der Welt erreicht man jetzt bereits 1534 Meter Höhe. Von der Bergstation der Predigtstuhlbahn geht’s, der Beschilderung folgend, mit einem grandiosen Blick auf Bad Reichenhall und Umgebung zur Schlegelmulde.
Tipp: Das Bergrestaurant Predigtstuhl in der Bergstation bietet durch seine Panoramafenster einen der schönsten Ausblicke auf die Alpenstadt Bad Reichenhall.
Schwierigkeit: einfach
Strecke: 1,3 Kilometer
Dauer: 1 Std.
Aufstieg: 98 Höhenmeter
Höchster Punkt: 1604 Meter
Allgäuer Alpen: Vom Ostertal auf den Ochsenkopf
Von Johannes Büttner/alpenvereinaktiv.com
Sehr schöne, landschaftlich beeindruckende, aber einigermaßen anspruchsvolle Schneeschuhtour im Ostertal. Eingebettet ist die Tour im überaus eindrucksvollen Gebiet der Hörnergruppe mit Blick auf den Allgäuer Hauptkamm. Durch seine Abgeschiedenheit ist das Ostertal vor allem für Skitourengänger und Schneeschuhwanderer immer wieder ein hoher Genuss.
Sicherheitshinweis: Bitte nur mit Schneeschuhen mit genügend Halt mitnehmen. Die Eignung sollte schon für alpine Touren sein.
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 11,9 Kilometer
Dauer: 5 Stunden
Aufstieg: 681 Höhenmeter
Höchster Punkt: 1.657 Meter
Bayerische Voralpen: Vom Sudelfeld auf die Seewand und die Lacherspitz
Von Myriam Kopp/alpenvereinaktiv.com
Der Weg ist wunderschön und abwechslungsreich – kurze Stücke zwischen Nadelbäumen hindurch, steile Querungen, große freie Schneeflächen, tolle Ausblicke und ein – wer mag zwei – Gipfel als Ziel. Anfangs leicht steigend, später etwas steiler, gelangen wir zum Gipfel der Seewand und stehen kurze Zeit später auf dem Gipfel der Lacherspitz. Vom Gipfel kann man bei guter Sicht sogar den Großglockner und Großvenediger sehen.
Sicherheitshinweis: Das Gebiet ist zwar nur selten lawinengefährdet, trotzdem sollte man immer LVS-Gerät, Schaufel und Lawinensonde dabei haben.
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 7,1 Kilometer
Dauer: 3:45 Stunden
Aufstieg: 663 Höhenmeter
Höchster Punkt: 1.713 Meter
Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette: Elmauer Alm vom Eckbauer
Von Cathleen Peer/alpenvereinaktiv.com
Sanfte Schneeschuhwanderung hoch über Garmisch-Partenkirchen mit grandiosen Blicken auf das Wettersteinmassiv. Diese Schneeschuhwanderung lässt keine Wünsche offen. Eine nostalgische Fahrt mit einer der ältesten Seilbahnen Europas mit offenen Gondeln, tief verschneite Wälder und uralte Bäume. Sanfte Wiesen wechseln mit dem Ausblick auf schroffe Felswände und eine alternative Route für den Rückweg über weitläufige Bauernwiesen zeichnen diese Tour aus. Dabei gibt es kaum Höhenunterschiede zu überwinden.
Tipp: Es ergeben sich immer wieder wechselnde tolle Fotoimpressionen: uralte riesige Bäume, alte „Baumleichen“, Schloss Elmau etc. Die Fahrt mit den abenteuerlichen offenen Gondeln der Eckbauerbahn sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Auf dem Rückweg über den Wamberg besteht die Möglichkeit der nochmaligen Einkehr im Gasthaus Wamberg.
Sicherheitshinweis: Keine Schwierigkeiten auf der Tour, da man sich immer unterhalb der Waldgrenze aufhält.
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 15 Kilometer
Dauer: 4:30 Stunden
Aufstieg: 250 Höhenmeter
Höchster Punkt: 1.237 Meter
Weitere Schneeschuhwanderungen und Tipps finden Sie in der Ausgabe 01/2022 von „Bayerns Bestes“. Zusätzlich erklärt der DAV-Naturschutzexperte Manfred Scheuermann, was bei Schneeschuhtouren zu beachten ist und weiteres rund um die Touren.
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