Nach Goldschatz-Raub in Manching: Plan zum Schutz von Kulturgütern in Bayern vorgestellt

Kunstminister Markus Blume (l.) mit Innenminister Joachim Herrmann (r.) und Polizeivizepräsident Guido Limmer (M.) auf der Pressekonferenz anlässlich des Ermittlungserfolges in Bezug auf den Diebstahl des gestohlenen Goldschatzes aus dem kelten römer museum manching.
Kunstminister Markus Blume (l.) mit Innenminister Joachim Herrmann (r.) und Polizeivizepräsident Guido Limmer (M.) auf der Pressekonferenz anlässlich des Ermittlungserfolges in Bezug auf den Diebstahl des gestohlenen Goldschatzes aus dem kelten römer museum manching. (Foto: © StMWK/ Axel König)

Nach dem Diebstahl des Goldschatzes in Manching hat Kunstminister Markus Blume ein Maßnahmenpkaet zum Schutz von Kulturgütern in Bayern erstellt. Denn: Manching habe gezeigt, dass die Hemmschwelle, sich an Kunst zu vergreifen, stark gesunken sei. 

Vor dem Hintergrund der Festnahme von vier Tatverdächtigen in Bezug auf den Diebstahl des gestohlenen Goldschatzes aus dem kelten römer museum manching hat Kunstminister Markus Blume kürzlich gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann, Polizeivizepräsident Guido Limmer und Leitendem Oberstaatsanwalt Dr. Nicolas Kaczynski im Rahmen einer Pressekonferenz über den Ermittlungserfolg informiert. Bei dem Diebesgut handelt es sich um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts. Dieser Schatz ist von großem kunsthistorischem Wert. Kunstminister Markus Blume betonte: „Der Diebstahl war ein massiver Anschlag auf unser kulturelles Gedächtnis: Wir haben es mit Tätern zu tun, die mit hoher krimineller Energie einen Goldschatz von unersetzlichem Wert entwendet haben. Heute ist ein Tag der Freude, des Schocks und der Hoffnung: Freude über den Ermittlungserfolg, Schock angesichts von rund 70 eingeschmolzenen Münzen, die somit unwiederbringlich verloren sind. Zugleich haben wir auch Hoffnung, die anderen rund 400 Münzen in einem unversehrten Zustand zu finden.“

Bei der Festnahme durch die Sonderkommission „Oppidum“ wurden laut Bayerischem Landeskriminalamt in einer Plastiktüte 18 Goldklumpen gefunden. Eine sofortige erste Analyse mittels mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse im Kriminaltechnischen Institut des Bayerischen Landeskriminalamtes ergab eine Materialzusammensetzung an Gold, Silber und Kupfer, die der Zusammensetzung des Goldschatzes entspricht. Somit muss mit hoher Wahrscheinlichkeit derzeit davon ausgegangen werden, dass es sich hier um bearbeitete Stücke des Manchinger Goldschatzes handelt. Weitere Begutachtungen finden zusammen mit der Archäologischen Staatssammlung derzeit noch statt. Die Archäologische Staatssammlung unterstützt mit ihrer Expertise das Landeskriminalamt bei den notwendigen Untersuchungen zur Identifizierung sichergestellte Objekte. In Bezug auf den Verbleib des restlichen Goldschatzes werden die Ermittlungen mit Hochdruck fortgesetzt.

5-Punkte-Maßnahmenpaket zum Schutz von Kulturgütern in Bayern

Kunstminister Markus Blume hat unmittelbar nach dem Diebstahl von Manching ein Maßnahmenpaket zum Schutz von Kulturgütern auf den Weg gebracht. Das Maßnahmenpaket zielt darauf ab, vorhandene Sicherheitseinrichtungen und -konzepte im staatlichen wie nichtstaatlichen Museumsbereich zu überprüfen und diese gegebenenfalls nachzuschärfen. „Manching zeigt: Die Hemmschwelle, sich an Kunstwerken zu vergreifen, ist deutlich gesunken. Ich habe dem bayerischen Kabinett daher unmittelbar nach dem Diebstahl ein Maßnahmenpaket für die Sicherheit der Museen in Bayern vorgelegt. Wir wollen das richtige Maß an Maßnahmen gewährleisten, um unser kulturelles Erbe zu schützen – ohne dass unsere Museen zu hermetisch abgeriegelten Raumen werden“, so Blume im Rahmen der Pressekonferenz.

Zum Schutz von Kulturgütern in den staatlichen Museen und Sammlungen stehen im Haushalt 2023 Mittel in Höhe von bis zu einer Million Euro für Investitionsmaßnahmen zur Verfügung. Für ein Sonderprogramm „Museumssicherheit“ sind zudem für nichtstaatliche Museen Mittel aus dem Kulturfonds von bis zu einer Million Euro im Jahr 2023 sowie weitere Mittel für 2024 bereitgestellt. Zudem wurde eine Koordinierungsstelle bei der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern geschaffen. Auch wenn die Begegnung mit dem Original ein maßgeblicher Faktor für die Anziehungskraft von Museen ist, sollen Museen bei Objekten mit hohem Materialwert prüfen, ob nur ein Teil der Objekte auszustellen beziehungsweise im Einzelfall durch Kopien zu ersetzen ist. Außerdem sollen zum Schutz besonders hochwertiger Gemälde oder Exponate vermehrt Verglasungen oder Haubenvitrinen eingesetzt werden.

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Matthias Jell

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