Fränkische Rostbratwürste, Schäufele und Lebkuchen stehen genauso für die Frankenmetropole wie der Christkindlesmarkt, das Männleinlaufen und die Kaiserburg. Eine Tour verknüpft Gaumenfreuden mit Sehenswertem.
Die Kaiserburg – das Wahrzeichen Nürnbergs
Die Kaiserburg thront imposant über der Nürnberger Altstadt und gilt seit jeher als das Wahrzeichen der Stadt. Seit dem Mittelalter repräsentiert ihre Silhouette Macht und Bedeutung. Als Sitz zahlreicher Reichs- und Gerichtstage war sie Zentrum des Reiches. Die Errichtung der ersten Anlage 1050 geht vermutlich auf Kaiser Heinrich III. zurück. Wenn er auf Reisen war, setzte er als seinen Vertreter einen Burggrafen ein. Dieser Burggraf aus der Familie der Zollern errichtete am östlichen Zugang seine eigene Burg. Er fungierte als oberster Richter des Landgerichts, Zoll- und Steuereinnehmer sowie Aufseher über die Reichswälder. Mit der Zeit konkurrierten die Nürnberger Bürger immer mehr mit ihm, bis 1420 die Burggrafenburg zerstört wurde. Die Reste sieht man noch heute als Schuttberg auf dem Gelände.
Bratwurstglöcklein im Handwerkerhof
Direkt am Frauenhofturm befindet sich seit 1971 der Handwerkerhof – früher ein uneinsehbarer Waffenhof. In den Fachwerkhäusern haben sich Handwerksbetriebe und Traditionsgaststätten angesiedelt. Rund um das Bratwurstglöcklein steigt einem der Duft nach fränkischer Bratwurst in die Nase. Die ehemalige Garküche befand sich ursprünglich nördlich der Sebalduskirche und galt als Lieblingsgaststätte Albrecht Dürers. Hier wird die Fränkische Rostbratwurst in einer Blechschale serviert. Sauerkraut und Kartoffelsalat kommen dazu auf den Tisch – und Meerrettich. Was viele Auswärtige nicht wissen: Rund um Nürnberg wird nicht nur Knoblauch, sondern auch Meerrettich angebaut. Was selbst viele Nürnberger nicht wissen: Die kleinen Rostbratwürste als „Drei im Weckla“ haben keine lange Tradition. Die Bratwurstsemmel wurde erst in den 1980er Jahren als Marketinginstrument entwickelt. www.die-nuernberger-bratwurst.de
St. Lorenzkirche auf dem Lorenzer Platz
Die St. Lorenzkirche der Evangelisch- Lutherischen Kirchengemeinde ist der Mittelpunkt der südlichen Altstadt – der sogenannten Lorenzer Stadt. Nördlich bildet die Sebalder Stadt mit seiner Hauptpfarrkirche St. Sebald das Pendant dazu. Die Lorenzkirche ist eine der schönsten hochgotischen, dreischiffigen Pfeilerbasiliken in Deutschland. Künstler wie Michael Wolgemut verewigten sich in ihr.
Museumsbrücke und Heilig-Geist-Spital
Entlang der Königsstraße führt der Stadtrundgang über die Museumsbrücke, die aufgrund ihrer Nähe zum Franziskanerkloster „Barfüßerbrücke“ genannt wurde. Rechts ragt die Vordere Insel Schütt in die Pegnitz hinein, darauf befindet sich das Heilig-Geist-Spital. Der Nürnberger Kaufmann und Ratsherr Konrad Groß stiftete der Stadt 1339 ein Kranken- und Siechenhaus. Vor dem 16. Jahrhundert war es die größte Sozialstiftung eines einzelnen Bürgers. Noch heute ist das Heilig-Geist-Spital ein Alten-und Pflegeheim. In der Spitalkirche waren von 1424 bis 1796 sogar die Reichskleinodien – Krone, Zepter, Reichsapfel und Schwert – untergebracht, bevor sie Kaiser Franz II. nach Wien bringen ließ. Die Spitalkirche wurde nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut.