Diese Sehenswürdigkeiten von Regensburg sind ein Muss

Zwei Sehenswürdigkeiten in Regensburg auf einen Blick: Im Hintergrund erstrahlt der Dom St. Peter und über die Donau führt hier die Steinerne Brücke. (Foto: Peter Schickert/imago)

Regensburg in der Oberpfalz hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. In unserer Übersicht stellen wir einige davon vor, die sich Touristen keinesfalls entgehen lassen sollten.

1. Dom St. Peter

 

Mittelpunkt der Regensburger Altstadt ist der weithin sichtbare Dom St. Peter – die einzige gotische Kathedrale Bayerns. Nachdem 1273 ein Brand den „alten“ Dom beschädigt hatte, entschied man sich für einen Neubau im gotischen Stil. Die Baufortschritte waren abhängig von der wechselnden Finanzkraft des Bischofs und der Bürger. Erst ab 1443 konnte der gesamte Innenraum genutzt werden, im frühen 16. Jahrhundert endeten die Bauarbeiten. Zu den Prunkstücken des Doms gehören das Hauptportal und die farbenprächtigen Glasfenster, die fast alle aus dem 14. Jahrhundert stammen.

2. Porta Praetoria

 

Einst war es das Haupttor im Norden des ehemaligen Römerlagers: Die fast 2.000 Jahre alte Porta Praetoria gilt als das größte erhaltene antike Baudenkmal Süddeutschlands und das älteste Bauwerk Regensburgs. Das ehemals gewaltige Legionslager wurde 179 n. Chr. im Auftrag des römischen Kaisers Marc Aurel gebaut und mehrfach zerstört. In spätrömischen Quellen war es als „Regino“ („am Fluss Regen“) bekannt, später als „Castra Regina“. Ein Innenraum der Toranlage kann seit der Sanierung 2017 im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein Modell des Tores ist ebenso wie die römische Bauinschrift im Historischen Museum am Dachauplatz ausgestellt.

3. Steinerne Brücke

 

Die älteste erhaltene Brücke Deutschlands wurde 1146 nach nur elf Jahren Bauzeit mit einer Länge von mehr als 330 Metern und 16 Bögen fertiggestellt – ein mittelalterliches Weltwunder. Für die Regensburger Bürger war dieser einzige feste Donau-Übergang zwischen Ulm und Wien durch das ihnen von Kaiser Friedrich Barbarossa 1182 verliehene Brückenprivileg äußerst profitabel. Regensburg wurde Verkehrsknotenpunkt der Handelsbeziehungen zwischen Ost und West und nach Italien. Drei Türme – von denen nur noch einer erhalten ist – dienten der Verteidigung.

(Grafik: Agnes Eisenmann)

4. Stadtamhof

 

Der Regensburger Stadtteil jenseits der Steinernen Brücke war ursprünglich ein bayerisches Dorf, das Herzog Albrecht IV. von Bayern-München 1496 zur Stadt erhob. Oft profitierte Stadtamhof von seiner Nähe zu Regensburg, war aber auch Schauplatz der Auseinandersetzungen um die Brückenkontrolle. Einen Sonderstatus hatte das Katharinenspital: Das damalige Armenkrankenhaus gehörte zu Regensburg, war aber von bayerischem Gebiet umgeben. In der Spitalgasse verlief einst die Grenze zwischen Bayern und Regensburg. Heute ist die Spitalbrauerei die letzte der 14 Brauereien Stadtamhofs, im Spitalgarten kann man die Erzeugnisse probieren. Eingemeindet wurde Stadtamhof erst 1924.

5. Altes Rathaus

 

Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts – 1245 wurde Regensburg zur Freien Stadt erhoben – errichteten die Regensburger Bürger den achtgeschossigen Turm und viergeschossige Anbauten am heutigen Kohlenmarkt. Im 14. Jahrhundert wurde das zweigeschossige Reichssaalgebäude hinzugefügt. Der den Komplex verbindende Portalbau mit den Statuen „Schutz und Trutz“ entstand um 1408. Berühmt ist das Gebäude wegen des Reichssaals, ursprünglich ein Festsaal, in dem ab 1594 die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen und von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag stattfanden. Der Saal mit restaurierter Möblierung und Wandbemalung kann bei einer Führung besichtigt werden.

6. Document Neupfarrplatz

 

Durch den Tod Kaiser Maximilians I. im Jahr 1519 verloren die Juden ihren Schutzherrn. Der Regensburger Rat beschloss die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Ihr Stadtviertel mit 40 Häusern und einer Synagoge wurde abgerissen und eine hölzerne Marienkirche gebaut. 1995 bis 1998 wurden die mittelalterlichen Kelleranlagen bei umfangreichen Ausgrabungen freigelegt und können heute besichtigt werden. Neben den Kellern des jüdischen Viertels und einem Goldschatz aus dem 14. Jahrhundert sind dort auch römische Fundamente sowie ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. 2005 entwarf der Bildhauer Dani Karavan das Bodenrelief „Ort der Begegnung“ auf den Grundrissen der ehemaligen Synagoge – heute ein beliebter Treffpunkt in der Altstadt.

Bei dieser historischen Reise kommen Schnuftabak-Fans voll auf ihre Kosten: Ein Einblick in die Schnupftabakfabrik in Regensburg. (Foto: Peter Ferstl/Stadt Regensburg)

7. Schnupftabakfabrik

 

Man bringt den Schnupftabak nicht aus der Stadt: Schmalzler und Co. wurden früher in der Gesandtenstraße hergestellt. Nun widmet sich mit dem „document Schnupftabakfabrik“ ein Museum dem Thema. Mehr zum Thema lesen Sie hier: Immer der Nase nach: Das Museum für Schnupftabak

8. Schloss St. Emmeram

 

Das prachtvolle fürstliche Schloss Thurn und Taxis am südlichen Ende der Altstadt war einst Teil des Benediktinerklosters St. Emmeram. Im Zuge der Säkularisation erwarb das Fürstenhaus 1810 das ehemalige Klostergelände und baute es zum Schloss um, das heute noch als Familienstammsitz dient. Besucher können den Kreuzgang und Gebäude aus dem ältesten Teil des Klosters sowie Prunkräume besichtigen. Im ehemaligen Marstall ist heute ein Museum eingerichtet. Im Innenhof und im Park werden außerdem jährlich die Schlossfestspiele und der Weihnachtsmarkt veranstaltet.

Die historische Wurstkuchl in Regensburg. (Foto: Manfred Segerer/imago)

9. Historische Wurstkuchl

 

Regensburg kann man auch kulinarisch entdecken, etwa in der historischen Wurstkuchl. Die Bratwurststube mit der grünen Fassade befindet sich am Ufer der Donau, direkt neben der Steinernen Brücke. Auf den Teller kommen hier Bratwürste vom offenen Holzkohlegrill mit selbstgemachtem Sauerkraut und dem Wurstkuchl-Senf nach altem Rezept und das seit mehreren hundert Jahren. Schon früher stärkten sich hier die Arbeiter.

Das Haus der Bayerischen Geschichte Museum in Regensburg. (Foto: Martin Siepmann/imago)

10. Haus der Bayerischen Geschichte – Museum

 

Das 2019 eröffnete Museum widmet sich auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern bayerischer Kultur und Geschichte von der Gründung des Königreichs Bayerns 1806 bis zur Gegenwart. Was sich in und um Regensburg zwischen 100 und 1800 zutrug, wird im Foyer in einem halbstündigen 360°-Film kurzweilig wiedergegeben. Im Museum laden interaktiven Stationen – so kann man etwa in einer historischen Landtagssitzung mit abstimmen – zum Mitmachen ein.

Tipp:

 

Die Geschichte Regensburgs lässt sich auch vom Wasser mit der Donau-Schifffahrt erkunden. Das Angebot reicht von kurzen Fahrten wie der „Strudel-Rundfahrt“ bis zu Tagesausflügen (etwa zur Walhalla oder zum Kloster Weltenburg). Über die Geschichte der Donau-Schifffahrt informiert das Schifffahrtsmuseum, das sich am Donauufer nahe der Steinernen Brücke in den zwei historischen Schiffen Ruthof und Freudenau befindet.

Einen kulinarischen Tipp aus Regensburg haben wir ebenfalls und möchten den Überflieger vom Restaurant Roter Hahn vorstellen. Weitere Städtetrips gibt es in unserem Reise- und Genussmagazin „Bayerns Bestes“.

Picture of Matthias Jell

Matthias Jell

Auch interessant

Breitsamer Honig: Jetzt 3 köstliche Honig-Adventskalender im Wert von je 49 Euro gewinnen

Endlich wieder Vorweihnachtszeit. Damit stehen auch wieder Adventskalender hoch im Kurs. Bayerns Bestes verlost gemeinsam mit Breitsamer Honig insgesamt 3 Adventskalender im Wert von je 49 Euro. Jetzt mitmachen und gewinnen! Der Honig-Adventskalender des bayerischen Traditionsunternehmens Breitsamer hält hinter jedem Türchen eine besondere Honig-Spezialität im 40g-Glas bereit. Damit kann sich jeder die Vorweihnachtszeit versüßen und […]

Kulinarischer Einsatz für Streuobstschutz: Bio-Spitzenköchin Nina Meyer aus dem Allgäu

Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium und acht engagierten Verbänden. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand in Bayern zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen. Streuobstwiesen in ihrer historischen Nutzungsform zählen zu den artenreichsten […]

In diesem Atelier nehmen Ideen durch Keramik Gestalt an

Bekannt ist Anna Eibl-Eibesfeldt vor allem als Malerin. In Regensburg hat sie ihr Atelier. Zu Hause, in der Gemeinde Steinach im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, fertigt sie ihre Keramiken. Wobei der Begriff „fertigen“ ein falsches Bild von dem erzeugt, was die Künstlerin in ihrer Werkstatt macht: Es sind jeweils Variationen einer Idee, aber es ist keine […]

Schluck für Schluck zum Schutz der Streuobstwiesen

Wie Bio-Apfelsaftschorlen zum Erhalt alter Obstsorten beitragen – Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie acht engagierten Verbänden. Ziel ist es, neben dem Erhalt des bereits stark dezimierten Streuobstbestands, bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen. Unterstützt wird das Projekt von […]

Jodeln lernen mit BR-Moderatorin Traudi Siferlinger

Kann jeder jodeln lernen? Bayerns-Bestes-Autorin Marion Bremm wollte es herausfinden und meldete sich zum Jodelkurs bei BR-Moderatorin Traudi Siferlinger an. Ein Selbstversuch. „War das jetzt ein Ro oder Rä am Ende?“ Beim Jodeln kommt es nicht auf jedes Wort an, sondern auf jede Silbe. Das merke ich gleich zu Beginn des Jodelkurses in der Münchner […]

Bairische Life-Hacks von Andrea Limmer: How to…Wiesn

Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Limmer Andrea, wohnhaft in LA (also Landshut) und ich schreibe hier künftig die launig-schelmische Kolumne: „Oida! – Bairische Life-Hacks“. Wie der Titel schon sagt, geht es darin um wertvolle Tipps und Tricks, für das tagtägliche (Über)Leben in Bayern. Von der gesicherten Grundversorgung mit Bier über das gesicherte […]

Nach oben scrollen