Regensburg in der Oberpfalz hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. In unserer Übersicht stellen wir einige davon vor, die sich Touristen keinesfalls entgehen lassen sollten.
1. Dom St. Peter
Mittelpunkt der Regensburger Altstadt ist der weithin sichtbare Dom St. Peter – die einzige gotische Kathedrale Bayerns. Nachdem 1273 ein Brand den „alten“ Dom beschädigt hatte, entschied man sich für einen Neubau im gotischen Stil. Die Baufortschritte waren abhängig von der wechselnden Finanzkraft des Bischofs und der Bürger. Erst ab 1443 konnte der gesamte Innenraum genutzt werden, im frühen 16. Jahrhundert endeten die Bauarbeiten. Zu den Prunkstücken des Doms gehören das Hauptportal und die farbenprächtigen Glasfenster, die fast alle aus dem 14. Jahrhundert stammen.
2. Porta Praetoria
Einst war es das Haupttor im Norden des ehemaligen Römerlagers: Die fast 2.000 Jahre alte Porta Praetoria gilt als das größte erhaltene antike Baudenkmal Süddeutschlands und das älteste Bauwerk Regensburgs. Das ehemals gewaltige Legionslager wurde 179 n. Chr. im Auftrag des römischen Kaisers Marc Aurel gebaut und mehrfach zerstört. In spätrömischen Quellen war es als „Regino“ („am Fluss Regen“) bekannt, später als „Castra Regina“. Ein Innenraum der Toranlage kann seit der Sanierung 2017 im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein Modell des Tores ist ebenso wie die römische Bauinschrift im Historischen Museum am Dachauplatz ausgestellt.
3. Steinerne Brücke
Die älteste erhaltene Brücke Deutschlands wurde 1146 nach nur elf Jahren Bauzeit mit einer Länge von mehr als 330 Metern und 16 Bögen fertiggestellt – ein mittelalterliches Weltwunder. Für die Regensburger Bürger war dieser einzige feste Donau-Übergang zwischen Ulm und Wien durch das ihnen von Kaiser Friedrich Barbarossa 1182 verliehene Brückenprivileg äußerst profitabel. Regensburg wurde Verkehrsknotenpunkt der Handelsbeziehungen zwischen Ost und West und nach Italien. Drei Türme – von denen nur noch einer erhalten ist – dienten der Verteidigung.
4. Stadtamhof
Der Regensburger Stadtteil jenseits der Steinernen Brücke war ursprünglich ein bayerisches Dorf, das Herzog Albrecht IV. von Bayern-München 1496 zur Stadt erhob. Oft profitierte Stadtamhof von seiner Nähe zu Regensburg, war aber auch Schauplatz der Auseinandersetzungen um die Brückenkontrolle. Einen Sonderstatus hatte das Katharinenspital: Das damalige Armenkrankenhaus gehörte zu Regensburg, war aber von bayerischem Gebiet umgeben. In der Spitalgasse verlief einst die Grenze zwischen Bayern und Regensburg. Heute ist die Spitalbrauerei die letzte der 14 Brauereien Stadtamhofs, im Spitalgarten kann man die Erzeugnisse probieren. Eingemeindet wurde Stadtamhof erst 1924.
5. Altes Rathaus
Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts – 1245 wurde Regensburg zur Freien Stadt erhoben – errichteten die Regensburger Bürger den achtgeschossigen Turm und viergeschossige Anbauten am heutigen Kohlenmarkt. Im 14. Jahrhundert wurde das zweigeschossige Reichssaalgebäude hinzugefügt. Der den Komplex verbindende Portalbau mit den Statuen „Schutz und Trutz“ entstand um 1408. Berühmt ist das Gebäude wegen des Reichssaals, ursprünglich ein Festsaal, in dem ab 1594 die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen und von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag stattfanden. Der Saal mit restaurierter Möblierung und Wandbemalung kann bei einer Führung besichtigt werden.
6. Document Neupfarrplatz
Durch den Tod Kaiser Maximilians I. im Jahr 1519 verloren die Juden ihren Schutzherrn. Der Regensburger Rat beschloss die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Ihr Stadtviertel mit 40 Häusern und einer Synagoge wurde abgerissen und eine hölzerne Marienkirche gebaut. 1995 bis 1998 wurden die mittelalterlichen Kelleranlagen bei umfangreichen Ausgrabungen freigelegt und können heute besichtigt werden. Neben den Kellern des jüdischen Viertels und einem Goldschatz aus dem 14. Jahrhundert sind dort auch römische Fundamente sowie ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. 2005 entwarf der Bildhauer Dani Karavan das Bodenrelief „Ort der Begegnung“ auf den Grundrissen der ehemaligen Synagoge – heute ein beliebter Treffpunkt in der Altstadt.
7. Schnupftabakfabrik
Man bringt den Schnupftabak nicht aus der Stadt: Schmalzler und Co. wurden früher in der Gesandtenstraße hergestellt. Nun widmet sich mit dem „document Schnupftabakfabrik“ ein Museum dem Thema. Mehr zum Thema lesen Sie hier: Immer der Nase nach: Das Museum für Schnupftabak
8. Schloss St. Emmeram
Das prachtvolle fürstliche Schloss Thurn und Taxis am südlichen Ende der Altstadt war einst Teil des Benediktinerklosters St. Emmeram. Im Zuge der Säkularisation erwarb das Fürstenhaus 1810 das ehemalige Klostergelände und baute es zum Schloss um, das heute noch als Familienstammsitz dient. Besucher können den Kreuzgang und Gebäude aus dem ältesten Teil des Klosters sowie Prunkräume besichtigen. Im ehemaligen Marstall ist heute ein Museum eingerichtet. Im Innenhof und im Park werden außerdem jährlich die Schlossfestspiele und der Weihnachtsmarkt veranstaltet.
9. Historische Wurstkuchl
Regensburg kann man auch kulinarisch entdecken, etwa in der historischen Wurstkuchl. Die Bratwurststube mit der grünen Fassade befindet sich am Ufer der Donau, direkt neben der Steinernen Brücke. Auf den Teller kommen hier Bratwürste vom offenen Holzkohlegrill mit selbstgemachtem Sauerkraut und dem Wurstkuchl-Senf nach altem Rezept und das seit mehreren hundert Jahren. Schon früher stärkten sich hier die Arbeiter.
10. Haus der Bayerischen Geschichte – Museum
Das 2019 eröffnete Museum widmet sich auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern bayerischer Kultur und Geschichte von der Gründung des Königreichs Bayerns 1806 bis zur Gegenwart. Was sich in und um Regensburg zwischen 100 und 1800 zutrug, wird im Foyer in einem halbstündigen 360°-Film kurzweilig wiedergegeben. Im Museum laden interaktiven Stationen – so kann man etwa in einer historischen Landtagssitzung mit abstimmen – zum Mitmachen ein.
Tipp:
Die Geschichte Regensburgs lässt sich auch vom Wasser mit der Donau-Schifffahrt erkunden. Das Angebot reicht von kurzen Fahrten wie der „Strudel-Rundfahrt“ bis zu Tagesausflügen (etwa zur Walhalla oder zum Kloster Weltenburg). Über die Geschichte der Donau-Schifffahrt informiert das Schifffahrtsmuseum, das sich am Donauufer nahe der Steinernen Brücke in den zwei historischen Schiffen Ruthof und Freudenau befindet.