Bayern, deine Burgen! Einst Orte bitterer Machtkämpfe, gehören Burgen heute zu den beliebtesten Ausflugszielen. Hunderte gibt es in ganz Bayern, in diesem Artikel stellt Bayerns Bestes vier der schönsten Burgen in Oberfranken vor.
Festung Rosenberg
„Nie bezwungen, nie erorbert!“ Damit wirbt die Festung Rosenberg, eine der größten Verteidigungsanlagen Europas. Tatsächlich zog sich der Bau bis ins frühe 19. Jahrhundert und die verschiedenen Bauphasen sind noch heute gut sichtbar. Hier trifft Historie auf Moderne. Äußerlich nach wie vor ein imposantes Bollwerk der Geschichte, wurden die Innenräume aufwendig für den Tourismus modernisiert. Dadurch konnte eine vollumfängliche Nutzung der Anlage auch in der Neuzeit ermöglicht werden. So wurde ins Innere der Festung nicht nur ein Hotel integriert, sondern mit der Bastion Marie auch ein Restaurant, das mit fränkischer Küche und laut eigenem Bekunden „einem der schönsten Biergärten Deutschlands“ lockt.
Erbaut: Etwa 1122 vom Hochstift Bamberg
Historische Fakten: Ältester Teil der Anlage ist der zentrale Festungsturm aus dem 13. Jahrhundert. Wissenswertes: Charles de Gaulle war im 1. Weltkrieg Gefangener auf der Festung Rosenberg.
Veranstaltungen:
- Schafgarten in der Festung kann für romantische Hochzeiten gebucht werden
- 2022 Lucas-Cranach-Ausstellungen zum 550. Geburtstag und 500 Jahre September-Testament
- Rosenbergfestspiele im Sommer
Führungen: Seit März je vier Führungen täglich
Wanderungen: Sehr gut erschlossenes Wandergebiet direkt am Frankenweg
Weitere Informationen unter: www.kronach.de
Burg Rabenstein
Im Herzen der Fränkischen Schweiz thront Burg Rabenstein auf einem Hochplateau. Sie zählt mittlerweile zu den Top 100-Sehenswürdigkeiten in Franken. Denn Burg Rabenstein ist nicht einfach nur eine Burg, sondern eine regelrechte Event-Location. Eingebettet in einem Naturparadies mit einer Größe von 64 Hektar, befinden sich in der Burg ein Hotel mit 22 Zimmern und ein Restaurant samt Biergarten. Weitere Spektakel sind die Falkenschau in der Falknerei sowie verschiedene Burg- und Höhlenkonzerte. Die gesamte Burg kann aber auch für romantische Hochzeiten gebucht werden.
Erbaut: Urkundlich erstmals 1188 erwähnt
Historisches: 1830 besuchte König Ludwig I. von Bayern mit seiner Gemahlin Therese die Burg. Nach ihm ist die Ludwigshöhle am Promenadenweg benannt.
Führungen: Ab Ende März bis Anfang November von Dienstag bis Sonntag Führungen in der Burg und Besichtigung der Tropfsteinhöhle „Sophienhöhle“.
Termine:
- Größter Mittelaltermarkt Nordbayerns vom 5. bis 7. August
- Falkenschau täglich um 15 Uhr
Weitere Informationen unter: www.burg-rabenstein.de
Burg Pottenstein
Leben wie ein Amtmann im Mittelalter. Das ist für Touristen auf Burg Pottenstein möglich. In dem Wohnturm, in dem früher der Burgverwalter samt Familie lebte, befindet sich heute eine Ferienwohnung – etwa 60 Meter über dem Tal. 1918 wurde die Burg von Wilhelm Clothar Freiherr von Wintzingerode erworben und ist heute noch in Familienbesitz. Die Burg konnte im Laufe der Geschichte nie erobert werden. Für Margit Freifrau von Wintzingerode nicht nur wegen der geografischen Lage: „Über diese Burg hält jemand schützend seine Hand.“ Großteils wird die Burg mittlerweile als Museum genutzt
Erbaut: Um 1070 durch Botho von Kärnten
Anlass: Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz nach Südosten
Historische Fakten:
- 1228 suchte Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, mit ihren Kindern Schutz auf Burg Pottenstein
- 1552 wurde die Burg von Markgraf Alcibiades von Ansbach-Kulmbach angegriffen und schwer beschädigt.
Führungen: Die Burg ist von 1. Mai bis letzten Sonntag im Oktober jeweils von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 Uhr und 16.30 Uhr ohne Führung zu besichtigen.
Buch: „Beiträge zur Geschichte 1070 bis 2020“ von Margit Freifrau von Wintzingerode
Weitere Informationen unter: www.burgpottenstein.de
Veste Coburg
Auf 463 Metern Höhe liegt die Veste Coburg. Sie bot im Jahr 1530 dem großen Reformator Martin Luther für ein halbes Jahr Schutz. Von dort aus beobachtete er die Verhandlungen des sächsischen Kurfürsten auf dem Augsburger Reichstag, dem Luther als Geächteter nicht beiwohnen durfte. Noch heute erinnern die historischen Lutherzimmer und die Lutherkapelle an den Aufenthalt des Reformators in der Veste Coburg. In ihrer Geschichte wurde die Veste nie erobert, im 30-jährigen Krieg allerdings durch eine List eingenommen. Ein gefälschtes Briefsiegel sorgte dafür, dass der Kommandant die Festung übergab.
Erbaut: Erstmals urkundlich erwähnt 1225 als Besitz der Herzöge von Meranien
Historische Fakten:
- Mit 135 x 260 Metern eine der größten Burganlagen der Stauferzeit
- Anfang des 16. Jahrhunderts zum Schloss ausgebaut
- Seit 19. Jahrhundert mit Kunstsammlungen ausgestattet
Führungen:
- Außenanlagen ganzjährig frei zugänglich
- Führungen und Besichtigung der Kunstsammlungen ganzjährig
Weitere Informationen: www.kunstsammlungen-coburg.de
Wanderungen: Wanderwege unter www.coburg-rennsteig.de/wandern-in-coburg
Unter folgendem Link finden Sie weitere interessante Artikel aus der Ausgabe 02/2022 von Bayerns Bestes.
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