Die Regensburger Domspatzen blicken auf eine sehr lange Tradition zurück. Seit 2022 werden in der einstigen Jungenschule auch Mädchen unterrichtet. Johann W. ist ein Regensburger Domspatz und gibt Einblicke in seinen Alltag.
Zunächst versuche ich, getreu dem scherzhaften Satz: „Chor geht vor“, das offensichtlich Besondere an unserer Schule zu erklären. Bevor Jungen der unteren Jahrgangsstufen in den Stimmbruch kommen, singen diese zunächst entweder im Chor von Max Rädlinger oder von Kathrin Giehl. Wenn sie besondere sängerische Qualitäten besitzen, haben sie durch ein Vorsingen die Möglichkeit, in den Chor von Domkapellmeister Christian Heiß aufgenommen zu werden. Für die jüngeren Schüler sind tägliche Chorproben im Tagesplan inbegriffen. Auch im Stimmbruch erhält man wöchentlich stimmliche Betreuung. Ist dieser abgeschlossen, wird man erneut entweder bei Max Rädlinger oder Kathrin Giehl aufgenommen – nur diesmal in den Männerchor. Hier hat man ebenfalls die Möglichkeit, in den Chor des Domkapellmeisters zu kommen. Die Mädchen und jungen Frauen singen im neuen Mädchenchor des Gymnasiums, der seit 2022 besteht und von Elena Szuczies geleitet wird. Das war nun allein das grobe System des Chores.
Ein Tag bei den Domspatzen
Ein gutes Miteinander
Bei diesen Konzerten merke ich immer wieder aufs Neue, dass uns etwas Besonderes verbindet. Es ist dieses Gemeinschaftsgefühl. Ein guter Chor funktioniert grundsätzlich nur mit Zusammenhalt und Engagement. Das hielt den Chor auch im Corona-Lockdown zusammen, während Proben nur notdürftig in Videokonferenzen stattfinden konnten. Natürlich ist nicht alles perfekt im Umgang miteinander. Wir „Kaffler“ sind schließlich immer noch ein Haufen Jugendlicher, die lernen müssen, miteinander auszukommen. Trotzdem gelingt das aus meiner Wahrnehmung heraus, auch dank Tutorenprogramme, durch ein gesundes Verhältnis zwischen jüngeren und älteren Schülern gut.
Öffnung der Schule
Während des letzten Schuljahres hat sich einiges verändert. Musikstücke für Mädchenchöre haben den Weg ins Repertoire der Domspatzen gefunden. Der Mädchenchor, der natürlich ebenfalls Domgottesdienste gestaltet und in Konzerten singt, entlastet die anderen Chöre. Der Grund: Da sich alle Chöre mit der Gestaltung der 10-Uhr-Messe am Sonntag abwechseln, singt jeder Chor nur noch alle vier Wochen, anstatt früher alle drei Wochen.
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