Klee zählt zu ihren Leibspeisen, Tanzen ist ihre Sprache und über ihre Work-Life-Balance hat sie sich noch nie beschwert: Die Rede ist von der Biene. Auf dem neuen Bienenweg in Bad Kohlgrub tauchen Gäste in den Alltag des fleißigen Insekts ein. Neun liebevoll gestaltete Info- und Mitmachstationen verteilen sich auf dem 5,2 Kilometer langen, kinderwagenfreundlichen Rundweg zu Füßen des Hörnles.
Die Honigbiene ist wohl die bekannteste, aber nicht die einzige Bienenart. Mehr als 500 unterschiedliche Wildbienenarten gibt es in Deutschland, die es allesamt zu schützen gilt. Auf den ansprechend gestalteten Info-Tafeln entlang des neuen Themenwegs entdecken Gäste noch drei weitere, im Comic-Stil gezeichnete Kolleginnen: Die „Kinderbiene“ lädt kleine Entdecker zum Mitmachen ein: Wie wäre es mit einem Tanz durch das freigemähte Muster eines Bienen-Schwänzeltanzes im Kurgarten in Bad Kohlgrub oder mit einem Blick in den durch Plexiglas geschützten Bienenstock, der im Wiesmahdstadl wartet? Während die „Gärtnerbiene“ Tipps für einen bienenfreundlichen Garten gibt, hat die „Wissenschaftlerbiene“ jede Menge Fakten aus der Forschung parat. Und für wen es noch ein bisschen mehr sein darf, der findet auf den Tafeln praktische QR-Codes, die zusätzliches Wissen aufs Handy spielen. So zum Beispiel eine Auflistung an Pflanzen, die die schwarz-gelben Tierchen besonders lieben oder welchen Forschungsschwerpunkten sich Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Lindauer widmete. Der Bad Kohlgruber (1919–2008) gilt nämlich als einer der bekanntesten Bienenforscher im deutschsprachigen Raum.
Ein Paradies für Bienen
„Über die Biene gibt es so viel zu erzählen und so vieles, wofür wir Menschen uns eigentlich bei ihr bedanken müssten“, sagt Naturpark-Koordinatorin Nina Helmschrott, für die besonders wichtig war, dass der neue Themenweg die einzigartigen Besonderheiten des „Naturparks Ammergauer Alpen“ berücksichtigt. Daher verläuft der 5,2 Kilometer lange Rundweg auch nicht zufällig über einen Teil des „Wiesmahdwegs“. Denn die sogenannten „Wiesmahd-Wiesen“, unterhalb von Bad Kohlgrubs Hausberg Hörnle, werden traditionell nicht gedüngt und nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht – und das meist in Handarbeit. Die Streu- und Bergwiesen sind daher besonders artenreich, bieten seltenen Pflanzen und Tieren ausreichend Schutz und somit Lebensraum. „Man könnte sagen: ein Paradies für Bienen.“
Wer die facettenreiche Welt durch die Augen der Bienen erleben möchte, plant für den Spaziergang über den Bienenweg circa 1,5 Stunden Gehzeit ein. Start und Ziel der Tour ist der Kurgarten von Bad Kohlgrub, zwischendurch laden Bänke zu Pausen ein. Die komplette Routenbeschreibung sowie GPX-Daten zum Herunterladen gibt es unter www.ammergauer-alpen.de.
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