Apitherapie: Im unterfränkischen Bad Königshofen inhalieren Menschen mit Atemproblemen oder Allergien die Luft aus Bienenstöcken. Ein traditionelles Naturheilverfahren und ein Zuckerl für den Geruchssinn.
Einblicke in die Bienenstocktherapie im Video:
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Durch die Bewegung der Bienen mit ihren Flügeln und Hinterleibern geraten Pollen, winzige Partikel von Honig, Wachs, ätherischen Ölen, sekundären Pflanzenstoffen und Propolis in die Luft. Propolis ist das antibakteriell wirkende Harz, mit dem die Tiere ihren Stock vor Krankheitserregern schützen. Im feuchtwarmen Bienenstock würden sich sonst schnell Bakterien und Pilze bilden, erklärt Nöth. Er hebt den hölzernen Deckel einer Beute ab und setzt ein medizinisch zugelassenes Absauggerät namens Beecura auf, an dem ein transparenter Schlauch befestigt ist. „Die weißen Spiralen im Schlauch sind eine Heizung. Die sorgen dafür, dass die 35 Grad warme Stockluft ihre Temperatur hält, damit sich kein Kondenswasser bildet“, erklärt er.
Wie riecht Luft aus Bienenstöcken?
Um das herauszufinden, muss man sich eine Atemmaske über Mund und Nase ziehen und sie mit dem Schlauch verbinden. Holz, Harz, süßer Mais? Der Duft ist dezent würzig und angenehm. Tiefe Atemzüge bringen die Stockluft bis in die letzten Winkel der Lunge. Mikrofilter im Gerät verhindern, dass hier auch Staub oder Bienen landen. 50 verschiedene Substanzen gelangen so aus dem Bienenstock in die Atemwege, hat Professor Karl Speer von der TU Dresden herausgefunden, darunter neben Propolis zum Beispiel Nektar der Linde. Die Inhaltsstoffe „wirken über die Lunge besser als bei oraler Einnahme“, sagt Speer. Welche 50 Stoffe es genau sind, will er nicht verraten, da die diesbezügliche Studie noch nicht abgeschlossen ist.
Wie lange dauert eine Einheit der Apitherapie?
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