Der Name Schachten wurde von „Schacht“ beziehungsweise „Schächtl“ abgeleitet. Man verstand darunter ein stark aufgelichtetes Laubgehölz, in welchem die Waldweide ausgeübt wurde. Der Begriff ist nur im Raum zwischen dem Südosthang des Arbers (Westgrenze) und der kleinen Ohe bei Grafenau (Ostgrenze) gebräuchlich.
Die übrigen ehemaligen Hochweiden sind zu grünen Inseln im Waldmeer verwachsen, mit traumhaften Ausblicken, geisterhaften Baumruinen und botanischem Raritäten wie Enzianarten und Lilien. Im Arberland rund um den Großen Arber laden sieben Schachtenwanderungen zwischen 8 Kilometer und 19 Kilometer Länge zu malerischen und im Herbst auch farbenfrohen Naturentdeckungen ein.
Moore, Schachten und Filze
Insbesondere die Hochmoore mit ihren dichten Teppichen aus Gräsern, Seggen und Moosbeeren, schlanken Moorbirken und gedrungenen Moor-Bergkiefern verwandeln sich später im Jahr in mystische Landschaften von größter Schönheit und Poesie. Der 19 Kilometer lange Rundweg „Schachten und Filze“ führt zu ehemaligen Hochweiden zwischen Falkenstein und Rachel und zum Latschenfilz mit Latschensee. Hier führt der Erlebnis-Rundweg „Wolf“ über die „Hintere Sulz“ zum Latschensee und weiter über 700 Meter auf Holzbohlen zum Hochschachten.
Die Geschichte der Schachten
- 1613: Der erste der geschwendet (gerodet) wurde, war der Ruckowitzschachten.
- um 1800: Es setzte die Verkleinerung der Schachtenfläche durch verringerten Viehbesatz ein.
- 1963: Die Waldweide auf den letzten noch bestehenden Weideschachten wurde aufgegeben.
Nur im Bereich des Arbers bei Bodenmais wird das Vieh im Sommer auch heute noch auf die Schachten getrieben.
Im Interview mit Bayerns Bestes gibt der Autor Sepp Probst spannende Einblicke in seinen „Mystischen Bayerischen Wald“.
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