Fasching in den Bergen: DAV gibt Tipps für die Touren

Unterwegs im Nationalpark Berchtesgaden.
Unterwegs im Nationalpark Berchtesgaden. (Foto: DAV/Klaus Listl)

Für viele Bergsport-Fans sind die Faschingstage die Zeit im Jahr für spannende Touren in den winterlichen Bergen. Leider kann man das Wort “winterlich” in dieser Saison vielerorts nicht allzu wörtlich nehmen: Eine geschlossene Schneedecke findet sich aktuell nur in den höheren Lagen. “Mit kluger Vorbereitung und etwas Flexibilität lässt sich trotzdem eine schöne Zeit draußen verbringen”, weiß Stefan Winter, DAV-Ressortleiter Sportentwicklung. Wo Touren im Schnee möglich sind und wie man sich sicher im Gelände bewegt, erklärt der Deutsche Alpenverein.

“Im Moment haben wir in den Hochlagen der Ostalpen gute Schneebedingungen”, sagt Stefan Winter. Allerdings, so der Experte, sei nahezu flächendeckend ein sogenanntes Altschneeproblem unter der Schneedecke vorhanden, das sich im schneearmen Frühwinter gebildet habe und bis jetzt konserviert wurde. “Vorsicht ist darum am Übergang von viel Schnee zu wenig Schnee geboten, zum Beispiel bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden.” Im freien Gelände abseits der gesicherten Skipisten oder geräumten Wanderwege sollten Wintersportler nur mit vollständiger Notfallausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel, Erste-Hilfe-Set und Biwaksack) unterwegs sein.

Auf die Schneesituation wirkt sich auch das für die Jahreszeit viel zu warme Wetter aus: Der Schnee wird im Tal  in den nächsten Tagen sehr schnell schmelzen, beschleunigt auch durch den Regen am kommenden Wochenende. “Dadurch empfehlen sich besonders Touren mit einem Startpunkt jenseits der 1000-Meter-Marke”, so Winter. Doch auch in den höheren Lagen ist es deutlich zu warm, was die Lawinensituation positiv und negativ beeinflusst: Gut ist, dass die Wärme zu einer Setzung der Schneedecke führt. Aber: In den nächsten Tagen wird die Lawinenwarnstufe im Tagesverlauf zunehmen, bedingt durch die steigende Gefahr von Nassschneelawinen. “Solche Situationen lassen sich aber zum Glück relativ einfach entschärfen”, weiß Winter: Früh aufbrechen, vor Mittag die gefährdeten Bereiche verlassen und bei Regen besser umkehren.

Wer sich lieber im gesicherten Skiraum bewegt, der wird sich über gut präparierte Pisten freuen können. Doch auch hier gilt: Mit zunehmender Erwärmung wird der Schnee schwerer – die besten Bedingungen herrschen darum morgens bis zur Mittagszeit. Bereits wenige Meter neben der Piste kann sich die Schneesituation jedoch schnell verändern: “Durch den Wind der letzten Wochen und einer generell unterdurchschnittlich hohen Schneedecke, können neben der Piste auch noch Steine aus dem Schnee herausragen oder nur oberflächlich bedeckt sein. Ein Sturz mit Steinkontakt erhöht die Verletzungsgefahr deutlich!”

Die Lawinenlageberichte für die Alpen gibt es unter lawinen.report. Praktisch für Bergsportler ist darüber hinaus der Bergbericht des DAV. Er erscheint jeden Donnerstag und fasst die Verhältnisse und das Wetter in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen zusammen.

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Matthias Jell

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