Die Gläserne Scheune in Rauhbühl, rund fünf Kilometer nordöstlich von Viechtach, ist das Lebenswerk des Glasmalers Rudolf Schmid, 1938 in Deggendorf geboren.
Schmid absolvierte 1952 bis 1956 eine Ausbildung zum Glasmaler
an der Glasfachschule Zwiesel. Nach seinen Wanderjahren
arbeitete er selbstständig als Werbegrafiker und Glasmaler.
Zwischen 1969 und 1977 gestaltete er 40 Wandgemälde im
Bayerischen Wald. Eine Entscheidung im Jahr 1977 sollte
sein Leben verändern: 1977 kauften er und seine Frau
Margarete einen Bauernhof im Bayerischen Wald. Der
Kuhstall wurde zur Galerie umfunktioniert. 1980 begann Rudolf Schmid, gemeinsam
mit seiner Familie, die alte Scheune in ein Kunstwerk zu verwandeln. Seither wurde
nicht nur gemalt und gestaltet, sondern auch gegraben, gebaut und geschnitzt.
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Der
Künstler ließ über die Jahre hinweg sieben große Glaswände mit einer Fläche von
über 200 Quadratmetern entstehen. Es sind Traumwelten, auf denen verschiedene
Geschichten aus dem Bayerischen Wald zu sehen sind, Welten, die Besucher bis
heute in ihren Bann ziehen. Die größten Glaswände symbolisieren den Waldproheten
Mühlhiasl und den Räuber Heigl. Legende um Legende rankt sich um die Person
des weltweit bekannten Waldpropheten und seine Seherkraft. Der Überlieferung zu
Folge sind die Prophezeiungen des Mühlhiasl bis jetzt tatsächlich eingetreten. Der
Künstler hat in seiner Gläsernen Scheune sowohl den Lebenszyklus des Sehers als
auch seine Weissagungen auf Glas gebannt. Die „Leben und Prophezeiungen“
haben eine Größe von zehn mal sieben Metern, die symbolische Darstellung von
neun mal sieben Metern. Den berüchtigten Räuber Heigl aus dem Bayerischen Wald
und sein Schicksal hat Rudolf Schmid teils in symbolhafter Form und teils in Form
einer Moritat farbenprächtig auf Glas gemalt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.glaeserne-scheune.de
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