Zwei Männer, ein Tisch, ein Lederriemen. “Beide Hakler fertig … zieht!” Und schon versuchen die beiden, sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen. Was schon beim Zuschauen weh tut, war früher im Wirtshaus gängige Methode, um einen Streit auszutragen. “Raufereien waren im Wirtshaus nicht erwünscht”, sagt Georg Rauchenberger (22) vom Verein “Fingerhakler Isargau” aus Gaißach. “Also hat man es ‚ausgezogen‘.”
Heute ist das Fingerhakeln bayerischer Volkssport, der vorwiegend im Sommer im Bierzelt stattfindet. Ab sechs Jahren ist das Hakeln erlaubt, nach oben gibt es keine Grenze. Bei Meisterschaften darf jeder teilnehmen, der in einem Verein gemeldet ist. Standard ist der Mittelfinger, ist dieser verletzt, nimmt man den Ringfinger…
DAs sagt Experte
Sepp Maurer
“Beim Fingerhakeln geht es zu 90 Prozent um den Finger, der Rest sind Kraft im Rücken und Reaktionsvermögen. Es ist Wahnsinn, was Fingerhakler für einen Trainingsaufwand betreiben. Und man muss dranbleiben. Manche hängen sich sogar an einen Frontlader. Wer keinen geübten Finger hat, dem würde ich nicht raten, es mauszuprobieren – außer der Gegner ist ebenfalls kein Fingerhakler. Selbst gegen junge Buben hat man keine Chance. Bei uns im Studio trainieren Fingerhakler mit Gewichten und zusätzlich am Rudergerät. Der Vorteil für die Gesundheit: Es macht Spaß und stärkt das Selbstbewusstsein.”
Den vollständigen Beitrag und weitere bayerische Volkssportarten gibt es im Magazin “Bayerns Bestes” (Ausgabe 02/2023).
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