Schluck für Schluck zum Schutz der Streuobstwiesen

Die Initiative "Bayerischer Streuobstpakt" dreht sich um den Erhalt und die Förderung der Biodiversität, Landschaftspflege und die regionale Obstproduktion.(Foto: StMELF)

Wie Bio-Apfelsaftschorlen zum Erhalt alter Obstsorten beitragen – Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie acht engagierten Verbänden. Ziel ist es, neben dem Erhalt des bereits stark dezimierten Streuobstbestands, bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen. Unterstützt wird das Projekt von zahlreichen, teils regionalen, Initiativen.

Die Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. – Ein Vierteljahrhundert im Einsatz für die Natur

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 hat sich die Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. von einer kleinen Gruppe engagierter Naturliebhaber zu einem Verein mit 200 Mitgliedern entwickelt. Die zentrale Mission: Die Bedeutung der Landschaftsobstbäume und Obstwiesen, insbesondere im Raum der Hersbrucker Schweiz, ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken und die genetische Vielfalt alter Obstsorten zu bewahren. Ein Highlight des Vereins ist der Obstsortengarten am Stadtrand von Hersbruck mit einer Fläche von 3,5 Hektar. Hier gedeihen rund 280 verschiedene Apfel- und Birnensorten und repräsentieren damit die reiche, genetische Vielfalt vergangener Zeiten. Das Naturrefugium dient nicht nur als Schutzraum für alte Obstsorten, sondern auch als Ort der Bildung und Begegnung.

Pomme 200: Nachhaltigkeit in jeder Flasche

Nicolas Mederer, Streuobstbotschafter Mittelfranken. (Foto: StMELF)

Die SIHA GmbH ist zu 100 Prozent im Eigentum der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V.. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den einzigartigen Geschmack und die unverwechselbare Qualität alter Apfelsorten zu wahren und in den Säften der Marke Pomme 200 erlebbar zu machen. Nicolas Mederer setzt sich in seiner Funktion als Geschäftsführer der SIHA GmbH für regionale Qualität und Nachhaltigkeit ein. Mit der Produktion der Pomme 200 Apfelsaftschorlen setzt das Unternehmen ein klares Zeichen für den Erhalt alter Obstsorten und den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

„Unsere Pomme 200 Apfelsaftschorlen, die in sechs verlockenden Geschmacksrichtungen sowie als Cidre angeboten werden, sind weit mehr als nur Getränke – sie sind ein Stück gelebte Tradition“, so der Betriebswirt. „Hergestellt aus Äpfeln von über 400 Bäumen der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. sowie von zehn bis zwölf engagierten Obstbauern der Region, stehen diese Apfelsaftschorlen für die reiche, genetische Vielfalt vergangener Jahrhunderte“, verkündet Mederer mit Stolz.

Streuobstwiesen zählen zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas. (Foto: StMELF)

Die Äpfel stammen ausschließlich aus biologischem Anbau und werden gemäß den strengen Bioland-Richtlinien ohne den Einsatz von Pestiziden kultiviert. Zudem sind die Säfte durch die Verarbeitung alter Obstsorten verträglicher als Getränke aus Industriesorten und rufen somit keine Allergien hervor.

Dank eines innovativen Abfüllverfahrens sind alle Pomme 200 Erzeugnisse ohne den Zusatz von Zucker und Konservierungsstoffen bis zu 24 Monate haltbar. „Mit jedem Schluck unserer Schorlen erhalten wir die Artenvielfalt. Streuobstwiesen bieten Lebensraum für etwa 5.000 bis 6.000 Pflanzen- und Tierarten. Sowohl Gehölz- als auch Wiesenbewohner finden hier ideale Bedingungen: Licht und Schatten, günstige Bodenverhältnisse, Nahrungsgrundlagen und Nistplätze“, erläutert Mederer die ökologische Bedeutung dieser Produkte.

“Streuobstwiesen bieten eine Lebensgrundlage für bis zu 6.000 Pflanzen- und Tierarten“ sagt Nicolas Mederer. (Foto: StMELF)

Wissen teilen, Vielfalt bewahren

Für den Erhalt von Streuobstwiesen bedarf es nicht nur den reinen Anbau, sondern auch kontinuierliche Pflege und die Weitergabe von Wissen. Deshalb bietet die Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. eine Vielzahl an Kursen und Workshops an, in denen Interessierte alles über die Pflege, Kultivierung und Nutzung alter Obstsorten erfahren. Diese Veranstaltungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Engagements der Initiative, um sicherzustellen, dass die Liebe zu den traditionellen Streuobstwiesen auch in Zukunft Früchte trägt.

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Christian Kirschbaum

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