Geotope in Bayern: Zeugen aus Eis und Stein

Die Breitachklamm bei Oberstdorf im Allgäu von oben.
Die Breitachklamm bei Oberstdorf im Allgäu von oben. (Foto: Imago/Zoonar.com/Dirk Rueter)

Wie entstehen Berge? Wie hat sich das Leben auf der Erde entwickelt? Geotope geben als Zeugen der Erdgeschichte Antworten auf elementare Fragen – und sind oft faszinierend anzusehen. Eine Zeitreise in sechs bayerischen Regierungsbezirken.

Die Breitachklamm in Schwaben

Die tosende Breitach schießt im Allgäu in ihrem engen Bett zwischen steilen Felswänden hindurch, die knapp 90 Meter in die Höhe ragen. „Der Zwing“ heißt dieser beeindruckendste Teil der Klamm, wo das Wasser in ein enges Korsett gezwungen wird. Die Wände sind Schicht für Schicht gebildet aus dem harten Kalk von Muschelschalen und Skeletten von Schwämmen, Korallen und anderen Meeresorganismen,
die hier vor etwa 125 Millionen Jahren in einem flachen Meer lebten. Ein riesiger Gletscher formte vor rund 20.000 Jahren das Kleinwalsertal.

Schmelz- und Regenwasser des gesamten Tals gab der Breitach die Kraft, sich mit starkem Gefälle Jahr für Jahr immer tiefer durch eine Schwachstelle in den harten Schrattenkalk zu fressen. Zum Glück, denn heute ist die Klamm ein Naturdenkmal und eines der schönsten Ausflugsziele min den Alpen. Bis voraussichtlich 5. November kann man sie in der Sommersaison noch durchwandern, dann folgen einige Wochen Pause, bis für die Wintersaison wieder geöffnet wird. Die tagesaktuellen Öffnungszeiten und die besten Parkplätze finden sich unter breitachklamm.com.

Länge: 4 km Beginn: 19 Uhr

Schwierigkeit: leicht

Info: breitachklamm.com/erlebnis/fackelwanderungen.html

Diese Wanderung ab dem Eingang Tiefenbach findet nur im Winter statt und ist etwas ganz Besonderes: Mit Fackeln läuft man bei Nacht durch die Klamm, vorbei an Strudeltöpfen und tobendem Wasser, am Himmel leuchten die Sterne und das Feuer spiegelt sich in unzähligen Eiszapfen –  sofern das Wetter mitspielt.

Solnhofener Plattenkalke in Mittelfranken

Tropisches Meer, Riffe und Lagunen in der Altmühlalb? Ja, allerdings vor rund 145 Millionen Jahren. Heute ist die Region eine Art Friedhof für die damaligen Bewohner. Archaeopteryx und Co. wurden als Fossilien im Naturstein bewahrt – alle bisher gefundenen Exemplare des Urvogels wurden hier aus dem Kalkstein ,befreit. ,Ende 2022 wurden die Solnhofener Plattenkalke deshalb in die Reihe der 100 wichtigsten Geotope der Welt aufgenommen. In den zahlreichen Steinbrüchen der Region kann man mit Glück auch fossile Krebse, Fische und Meerespflanzen finden. Zum Beispiel im Hobbysteinbruch Solnhofen darf man mit Hammer und Meißel selbst auf die Suche nach Tieren und Pflanzen aus dem Jura gehen. Weitere Steinbrüche, Museen und Aktionen rund um Fossilien finden sich unter diesteinreichen5.de.

Weitere Geotope stellen wir in der Ausgabe 03/2023 von Bayerns Bestes vor.

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Matthias Jell

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