Altmühltal-Panoramaweg: Unterwegs im Reich des Eisvogels

Ein Aussichtspunkt mit Blick aufs Kloster Weltenburg
Ein Aussichtspunkt mit Blick aufs Kloster Weltenburg (Foto: Naturpark Altmühltal/Dietmar Denger)

Weit wandern: Der Altmühltal Panoramaweg führt auf 200 Kilometern entlang der Altmühl von Gunzenhausen nach Kelheim quer durch den Naturpark Altmühltal im Herzen Bayerns. Wer die Perspektive wechseln will, steigt für einen Tag aufs Boot um.

Südländisch anmutende Wacholderheiden säumen die Landschaft, dazwischen zeigen sich wildromantische Felsskulpturen. Mittendrin geht der Blick auf sanfte Flusstäler und lichte Buchenwälder. Der Altmühltal-Panoramaweg begeistert Wanderer auf 200 Kilometern und hält herrliche Naturschauspiele bereit. Entlang des Weges zeugen Schlösser und Burgen von großer Geschichte, die sich auf mehrtägigen Touren erkunden lassen. Aber auch diejenigen Wanderer, die dem Wasserweg folgen, machen auf der Altmühl interessante Entdeckungen. Sie genießen das Schauspiel des jagenden Eisvogels aus erster Reihe.

Als zertifizierter „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ und als einer der „Top Trails of Germany“ verläuft der Weitwanderweg von Gunzenhausen bis Kelheim quer durch den Naturpark Altmühltal in Bayerns Mitte. Er beginnt ganz in der Nähe des Altmühlsees. Sanfte Hügel, Felder, Streuobstwiesen und Wälder, in denen sich bei Wolfsbronn eine „Steinerne Rinne“ verbirgt, prägen die ersten Kilometer.

In der Klamm bei Riedenburg
In der Klamm bei Riedenburg (Foto: Naturpark Altmühltal/Dietmar Denger)

Von Fossilienfunden und barocken Bauwerken

In den Steinbrüchen für Hobbysammler und den Fossilienmuseen in Solnhofen und Eichstätt taucht man bei Zwischenstopps ein ins Jurameer, dessen faszinierende Bewohner als Fossilien die Jahrmillionen überdauert haben. Die zerklüfteten Felstürme, die an den Hängen des nun deutlich engeren Tals aufragen, entstanden in der Jurazeit als Riffe und wurden später von urzeitlichen Strömen in Form geschliffen. Besonders beeindrucken die „Zwölf Apostel“ bei Solnhofen und der Burgsteinfelsen bei Dollnstein. Aber nicht nur die Natur hat hier prächtige „Bauwerke“ geschaffen, sondern auch die Menschen: In barockem Glanz präsentiert sich die Bischofsstadt Eichstätt. Zwischen den prunkvollen Fassaden aus der Zeit der Fürstbischöfe, den stolzen Kirchen und Kopfsteinpflastergassen entspannen Wanderer gerne auf einer Café- oder Restaurantterrasse.

Kanuten paddeln auf dem langsamsten Fluss Bayerns

Lust auf einen Perspektivwechsel? Dann ab aufs Wasser und neue Pfade erkunden. Eine willkommene Abwechslung bietet die Tour mit dem Kanu von Eichstätt aus. Das passende Boot – ob Kajak oder Kanadier – lässt sich vor Ort ausleihen, ebenso Schwimmwesten und Gepäcktonnen. Immer flussabwärts geht es auf 20 Kilometern in Richtung Arnsberg, ideal für einen Tagesausflug. Die ganze Zeit sind die Kanuten in europäischem Schutzgebiet unterwegs.

Von Arnsberg geht es zu Fuß weiter an Kinding vorbei, bis an einer Hangkante das Felsentor in Sichtweite kommt. Ein mystischer Ort hoch über Unteremmendorf, der einst den Zugang zu einer Burganlage markierte. Neun waldreiche Kilometer später erreicht man Beilngries. Dort thront Schloss Hirschberg, die einstige Sommerresidenz der Eichstätter Fürstbischöfe. Schnell lassen Wanderer den Main-Donau- Kanal hinter sich und brechen auf zum Arzberg. Rundum von Tälern verschlossen wirkt er wie eine Insel. Kurz vor Dietfurt endet die Etappe im Wallfahrtsort Griesstetten, bevor auf den letzten Metern eine Kanalbrücke in die „7 Täler Stadt“ führt.

Wanderer auf der Römerbrücke bei Pfünz (Foto: Naturpark Altmühltal/Dietmar Denger)

Rosenburg und Ritterburg Prunn

Nach Dietfurt verläuft der Altmühltal-Panoramaweg vorbei an dem markanten Schloss Eggersberg Richtung Riedenburg. Die Rosenburg in Riedenburg und die Ritterburg Prunn sind trutzige Zeugen der Geschichte. Ein besonderes Erlebnis ist außerdem der Weg durch die Klamm bei Riedenburg: Moosbewachsene Felsen und schmale Durchgänge verleihen dem Wald hier eine märchenhafte Atmosphäre. Bei Essing, das sich malerisch an eine steile Felswand schmiegt, überquert man den Kanal auf einer der längsten Holzbrücken Europas. Dann führt der Pfad noch einmal steil bergauf, bevor man zum Donauufer absteigt: Mit einer Zille, dem traditionellen Boot der Donaufischer, geht es hinüber zum Kloster Weltenburg, wo Wanderer ihre Tour gerne bei einer Einkehr im Klosterbiergarten Revue passieren lassen. Zum Abschluss wartet noch ein Highlight: die Fahrt mit dem Ausflugsschiff durch den Donaudurchbruch mit seinen bis zu 70 Meter hohen, fast senkrechten Felswänden. Die Herzogstadt Kelheim und ihre Befreiungshalle markieren schließlich das Ende des Weitwanderweges.

Wanderer, die nicht den kompletten Altmühltal Panoramaweg zurücklegen wollen, können entweder nur Teilstrecken von diesem erwandern oder sie erkunden die Schlaufenwege, die Sehenswertes in den Seitentälern des Altmühltals und auf den Jurahöhen erschließen.

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Matthias Jell

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