Er wurde bewundert und gefürchtet: Wallenstein, der berühmteste Feldherr des Dreißigjährigen Kriegs. Nun kommt eines seiner bekanntesten Porträts aus Prag in die Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung „Barock! Bayern und Böhmen“ ins Haus der Bayerischen Geschichte nach Regensburg. Normalerweise hängt es im riesigen frühbarocken Wallenstein-Palais zu Füßen der Prager Burg. Heute befindet sich dort der Sitz des Tschechischen Senats.
„Wallenstein kommt nach Regensburg“ – diese Schlagzeile hätten sich manche Zeitgenossen gewünscht. Der böhmische Adelige Albrecht von Wallenstein (1583-1634) erlebte als Kriegsunternehmer und kaiserlicher General einen kometenhaften Aufstieg. Gemeinsam mit bayerischen Truppen konnte er 1632 bei Nürnberg und Lützen sogar den Schwedenkönig Gustav besiegen. Doch als die schwedischen Truppen im Herbst 1633 erneut in Bayern einfielen und sogar die feste Reichsstadt Regensburg eroberten, hielt Wallenstein seine Truppen im böhmischen Winterquartier zurück und leistete den Bayern kaum Hilfe. Alles Flehen des bayerischen Kurfürsten und sogar des Kaisers blieb umsonst. Spielte Wallenstein gar das Spiel des Feindes? Seine Gegner in München und Wien scheinen damals zu dieser Auffassung gelangt zu sein. Jedenfalls wurde Wallenstein am 26. Februar 1634 in Eger von einer Gruppe kaisertreuer Offiziere brutal ermordet. Ende einer großen Karriere. Nun wurde der Schwerpunkt der Kriegführung nach Süddeutschland verlegt. Im Juli 1634 eroberten kaiserliche und bayerische Truppen Regensburg zurück und in der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 gelang es, die schwedischen Truppen zu besiegen – vorübergehend. Denn der Krieg sollte noch vierzehn lange Jahre weitergehen.
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