Das älteste Christkind der Welt kommt aus dem Allgäu

Das Jesuskind aus dem Allgäu ist über 700 Jahre alt. (Foto: Simone Zehnpfennig/Allgäu GmbH)

Von Leutkirch nach Mindelheim, arg weit ist das älteste Christkind der Welt nicht gereist. Lediglich das Kloster und der Orden änderte sich. Es ist im Laufe der Geschichte auch mehrfach umgekleidet worden, ganz wie es die Mode durch die Jahrhunderte erforderte.

Als man das Schwäbische Krippenmuseum Mindelheim renovierte, wurde sämtliches Inventar ausgeräumt. Dazu gehörte auch das sogenannte „Haushälterle“, eine in wertvollen Stoffen gekleidete Figur in einem Schrein. Beim Entkleiden offenbarte sich: diese Figur muss aus der Zeit um 1300 stammen – eine Sensation.
Christian Schedler ist Leiter des Kulturamtes Mindelheim und hat zusammen mit Friederike Haber die Leiterin des Krippenmuseums das Schwäbische Krippenmuseum komplett neu gestaltet. Und zwar rund um das Jesulein, jene kleine , nur 8,5 cm hohe Holzfigur, die im Schrein lag. Haber erzählt: „Diese Figur hier ist so unscheinbar und doch von unschätzbarem Wert, denn es ist das älteste Jesulein der Welt aus der Zeit um 1300“. Das Unikat ist das Prunkstück des Schwäbischen Krippenmuseums in Mindelheim.

Die Legende um die Figur

 

Locker im Schneidersitz, eine Hand an der Fußsohle, einen Finger im Mund – so bewegt und kindlich dargestellt fällt es völlig aus seiner Zeit. Von seinen früheren Besitzern, den Dominikanerinnen und später den Franziskanerinnen aus Leutkirch wurde es liebevoll das „Haushälterle“ genannt. Der Legende nach war es dieses Jesulein, welches stets für ausreichend Brot im Kloster gesorgt hatte. Nach der Auflösung des Klosters in Leutkirch kam es zu den Franziskanerinnen nach Mindelheim.

„Das Jesulein von 1300 ist eine absolute Sensation. Denn erst ab dem Jahr 1500 verbreitet sich die Christkind-Verehrung in alle Welt bis nach Lateinamerika. Übrigens stammt die Idee, das Jesus-Kind aus der Krippe herauszulösen und einzeln zu verehren, aus schwäbischen Frauenklöstern“, erzählt Christian Schedler.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.allgaeu.de

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Matthias Jell

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