Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Limmer Andrea, wohnhaft in LA (also Landshut) und ich schreibe hier künftig die launig-schelmische Kolumne: „Oida! – Bairische Life-Hacks“. Wie der Titel schon sagt, geht es darin um wertvolle Tipps und Tricks, für das tagtägliche (Über)Leben in Bayern. Von der gesicherten Grundversorgung mit Bier über das gesicherte Grundverständnis zwischen Oberbaiern, Niederbayern, Franken, Oberpfälzern und Schwaben, bis hin zur gesicherten Grundausstattung für die Fastenzeit ist alles dabei.
1. Anreise
Wer mit der Deutschen Bahn nach München reist, kommt sicher pünktlich an – zur Wiesn 2025. Wer mit dem Auto nach (sowie in) München fahren möchte, reserviert bitte für gleich danach einen Platz in einer Nervenheilanstalt. Obacht für alle Radler: Ohne den Zusatz “E-” oder “Wasserstoffantrieb-“, nimmt Sie in Monaco keiner ernst, ergo: nicht als Verkehrsteilnehmer wahr. Gilt auch für Fußgänger.
2. G’wand
Ein gut gemeinter Rat, vom Grunde meines niederbairischen Herzens: Tracht ist kein Muss. Aber eine Pseudo-Tracht ist laut Bayerischer (Gemüts)Verfassung ein Verbrechen, das mit mindestens 100 derben Zoten zu je einem Tagessatz geahndet wird. In schweren Fällen (Foto im Internet), wird man lebenslang mit Sätzen bestraft wie: “Da war ja der alte Kasperl im Fasching eleganter.”
3. Prost & an Guadn
Profis legen eine Augenklappe an, um die Preise in der Speisenkarte gar nicht erst zu sehen. Eine Stereosicht eignet sich jedoch bestens als Startimpuls für eine Nulldiät. Obacht für Trachtler: Für Eigentümer sensibler Verdauungssysteme empfiehlt sich, Lifehack 5 dem Essen und Trinken vorzuziehen. Tracht-Obacht: Bitte Friesennerz bereithalten, für Begegnungen mit sensiblen Verdauern.
4. Bezahlung
Jetzt zieht man eine zweite Augenklappe über und legt den Geldbeutel einfach auf den Tisch. Dazu schiebt man alle PIN-Nummern, Sparbücher, Fonds und die notariell beglaubigte Urkunde zur Grundstücksübertragung. Obacht: Trinkgeld fehlt noch!
5. Loopings und Luftflug
Wem Achterbahn oder Toboggan zu teuer sind, für das bissl g’scheit Schlecht-Sein hernach, der googelt stattdessen Münchner Mietpreise. Schwindel garantiert!
6. Abreise
Ich empfehle hier eine Bahnfahrt. Denn egal, wie viele Tage die Fahrt dauert oder der Aufenthalt am Bahnhof in Hinteraugenbatzling, oder, ob die Toiletten defekt sind – das alles kriegt man für läppische 49 Euro. Dafür gibt’s auf der Wiesn im besten Fall ein launiges: “Kommst halt wieder, wenn du einen Durscht und einen Hunger hast.”
Buchtipp
Am 13. September 2024 erschien der zweite Roman unserer Kolumnistin Andrea Limmer „Letzte Ausfahrt: Lecko mio!“ – ein satirischer Südstaaten-Roman über die Macht der Klischees und über das Suchen und Finden.
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