Eigentlich sollten die beliebten Passionsspiele in Oberammergau im Jahr 2020 stattfinden, doch dann kam die Corona-Pandemie. Die Folge war eine zweijährige Zwangspause. Nachgeholt werden die 42. Passionsspiele nun vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022. Spielleiter Christian Stückl hat sich auch diesmal wieder viel vorgenommen.
Nach der Passion ist vor der Passion. Wenn man mit den Einwohnern über das Geburtsdatum ihrer Kinder spricht, wird ganz selbstverständlich der Bezug zum Spiel hergestellt: „Fünf Jahre nach der Passion 2000.“ Kaum einer kann sich dem Sog entziehen. Spätestens wenn der „Haar- und Barterlass“ von Aschermittwoch vor dem nächsten Passionsjahr in Kraft tritt und die Männer mit zotteligen Bärten und immer länger werdenden Haaren durchs Dorf laufen, macht sich eine positive Aufgeregtheit, eine Art Beseeltheit, breit. Eine Energie, die Laien zu schauspielerischen Höchstleistungen auf der Bühne bringt und die Christian Stückl dramaturgisch nutzt
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Wie Stückl zum Theater kam
Das Theater zog Stückl schon als Bub an. Für einen gebürtigen Oberammergauer nichts Verwunderliches, gehört das Schauspielen hier doch so zum Leben dazu wie eine Ausbildung zum Holzbildbauer, die er so lange absolvierte, bis ihm der Leiter der Schnitzschule nahelegte, doch lieber gleich ganz im Theater zu bleiben. Er wuchs in einer der Passion eng verbundenen Familie auf, im Wirtshaus der Stückls wurde der Text des Kaiphas’ vorgetragen, denn sowohl der Opa als auch der Vater verkörperten den Hohepriester, eine bedeutende Sprechrolle. „Ich dachte, das werde ich auch mal“, sagt Stückl. Der Großvater hätte übrigens 1953 die Rolle des Jesus übernehmen sollen, doch für einen Hauptdarsteller mit protestantischer Ehefrau war Oberammergau noch nicht reif.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 01/2020 von Bayerns Bestes.
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