Die Wölfe sind los: Zum Wolfauslassen nach Niederbayern

Die Mitglieder des Wolfes versammeln sich mit ihren Kuhglocken um den Hirta.
Die Mitglieder des Wolfes versammeln sich mit ihren Kuhglocken um den Hirta. (Foto: Tourist-Info Rinchnach)

Die Rinchnacher veranstalten jedes Jahr im November ein ohrenbetäubendes Spektakel. Was es mit diesem niederbayerischen Brauch auf sich hat und warum im Dorf fast jeder eine Kuhglocke besitzt.

Ein Grollen, ein Donner. Ein Scheppern, Rasseln, Hämmern, Klirren – es ist alles zusammen. Dieser Höllenlärm, der am 10. November auf dem hell erleuchteten Rinchnacher Dorfplatz losbricht, geht durch Mark und Bein. Das Geräusch gleicht einem Presslufthammer, der direkt neben einem in den Boden gerammt wird.

Eindrücke vom Wolfauslassen im vergangenen Jahr:

Wie in dieser dunklen Novembernacht, versammeln sich hier jedes Jahr rund 600 Frauen und Männer. Sie schnallen sich Kuhglocken um ihre Hüften. In der Mitte des Platzes steht einbärtiger Mann im langen Mantel mit einem Hirtenstab in der rechten Hand. Mit diesem klopft er auf das Kopfsteinpflaster. Ein lautes Bellen: „Riegelts enk!“ (Bewegt eure Glocken schnell hin und der) Und dann ist es da: dieser Wumms, dieses Wummern, dieser ohrenbetäubende Krach, auf den in Rinchnach vom Kindergartenkind bis zum Großvater alle warten.

Wer hat den längsten Atem?

Zurück geht dieser Brauch auf den Wolf, der bis 1850 im Bayerischen Wald heimisch war. Da das Raubtier für die Kühe und Schafe auf der Weide eine Gefahr darstellte, führten die Hirten alljährlich eine Wolfstreibjagd durch…

Der nächste Termin: Das große Wolfauslassen findet das nächste Mal am Freitag, 10. November 2023, auf dem Dorfplatz in Rinchnach statt. Ab 18 Uhr ziehen die einzelnen „Wölfe“ ein und läuten in Duellen gegeneinander. Um 21.15 Uhr dann das große Finale: Alle Glocken werden gleichzeitig geläutet.

Mehr Informationen unter: www.rinchnach.de

Den vollständigen Beitrag und weitere Informationen finden Sie in unserem Reise- und Genussmagazin Bayerns Bestes (Ausgabe 03/2023).

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Matthias Jell

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