Jakob Fugger, genannt „der Reiche“, stiftete 1521 die Augsburger Fuggerei – die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Bis heute ist sie ein Modell für würdevolles Zusammenleben.
Mitten in der Augsburger Jakobervorstadt befindet sich die Fuggerei, eine Wohnsiedlung mit etwa 150 Bewohnern. Die Kaltmiete beträgt nur 88 Cent pro Jahr. Diese Konditionen bestehen seit dem 16. Jahrhundert. Jakob Fugger aus der bekannten Augsburger Kaufmannsfamilie war das Gemeinwohl ein wichtiges Anliegen. Daher gründet er eine Stiftung, die Reihenhaussiedlung wird gebaut. Der Stiftungsbrief ist auf das Jahr 1521 datiert, dessen Jubiläum in diesem Jahr gefeiert wird.
Bewohner der Fuggerei: Drei Gebete täglich
Die Aufnahmekriterien darin heute wie damals: Zum einen sollten zukünftige Bewohner das Augsburger Bürgerrecht besitzen, zum anderen sollten sie katholisch und bedürftig sein und sich um ein Einkommen bemühen. Im Gegenzug verpflichten sich die Bewohner zu drei Gebeten täglich und Engagement für das Gemeinschaftsleben.
Detaillierte Einblicke in den Alltag der Fuggerei finden Sie in der Ausgabe 02/2021.
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum sollen im August beginnen. Los geht es mit einem Ausstellungs-Pavillon zur „Fuggerei der Zukunft“ auf dem Rathausplatz in Augsburg (bis Ende September).
Die Ausstellung „Stiften gehen! Wie man aus Not eine Tugend macht“ im Maximilianmuseum (28. August bis 28. November) beleuchtet die historisch gewachsene
Stiftungskultur in Augsburg.
Vom 27. bis 29. August 2021 findet in der Fuggerei ein Familienfest statt, am 29. August zudem ein Festgottesdienst mit Bischof Bertram Meier.
Welchen historisch gewachsenen Stellenwert hat Augsburg in der Medizin- und Hygienegeschichte? Die Medizinhistorische Tagung vom 22. bis 25. September 2021 thematisiert diese und viele weitere Fragen.
Vom 8. bis 10. Oktober 2021 wird in der Anna-Kirche ein Festival Alte Musik veranstaltet.
Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie kann es zu Verschiebungen kommen.
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