Verwunschene fränkische Pfade: die Schwarzachklamm

Rund elf Kilometer ist Bayerns Bestes-Autor Chris Sternitzke durch die Schwarzachklamm gewandert. (Foto: Sternitzke)

Grün schimmernde Moose, die Burgsandsteinfelsen bevölkern. Farne, die in den Weg hineinragen und Lianen, die sich die Felsen herunterschwingen: Wer in der Schwarzachklamm unterwegs ist, könnte stellenweise meinen, er wäre im Urwald und nicht an der südlichen Grenze des Lorenzer Reichswaldes unweit von Nürnberg.

Die Schwarzachklamm ist eines von Bayerns schönsten Geotopen und seit 1936 Naturdenkmal. Zwischen Ochenbruck und Feucht durchwandert man auf einem familienfreundlichen Wanderweg das gut 2,2 Kilometer lange Geotop. Nach Ochenbruck erreicht der Wanderer schnell den Wiesenpfad. Nach knapp zwei Kilometern erfolgt der Eingang in die Schwarzachklamm und die Schwarzach kommt näher. Gefühlt kommt eine Schnecke mit der lahmen Fließgeschwindigkeit des recht trüben Flusses mit. Dennoch war die Schwarzach Baumeister des spannenden Drumherums, indem sie sich durch den Burgsandstein gefressen hat. Dadurch entstanden bizarre Felsformationen, Felstore und Höhlen, wie etwa die Gustav-Adolf-Höhle, mit ihren hinabhängenden Lianen. Hier soll im Jahr 1632 Schwedens König Gustav Adolf der Predigt des hiesigen Pfarrers gelauscht haben.

Etwa zur Streckenhälfte ist der Brückkanal erreicht. Die Waldschänke in Fachwerk mit ihrem großzügigen Biergarten bietet fränkische Klassiker wie Schäufele und Bratwürste an. Technikfreunde haben rund um den Brückkanal ihre Freude: Mit der Trogbrücke führt eine 90 Meter lange Sandsteinquader- Brücke aus dem 19. Jahrhundert über den Ludwig-Donau-Main-Kanal, den man anschließend entlanggeht. Die Wasserstraße trägt seit vier Jahren das Prädikat »Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland«. Im letzten Drittel der Route streift man die Ortschaft Röthenbach bei St. Wolfgang, um den Lorenzer Reichswald in Richtung Ziel zu durchqueren. Erfrischung gefällig? Diese ist kurz vor Feucht im Jägersee möglich.

Tourendetails:

 

Start: Bahnhof Ochenbruck
Länge: rund 11 Kilometer
Dauer: etwa 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: einfach, gut ausgebaute Wanderwege
Ziel: Bahnhof Feucht

 

  • TIPP → In den Orten am Weg gibt es mit dem Petzschen Schloss, dem Faberschloss, dem Pfinzingschloss und dem Tucherschloss einige Schlösser zu besichtigen.

Weitere Infos erhalten Sie unter: www.vgn.de/wandern/schwarzachklamm

Weitere lesenswerte Themen finden Sie in der Ausgabe 03/2022 von Bayerns Bestes

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Matthias Jell

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