Das neue Nürnberger Bratwurstmuseum am Trödelmarkt ist eröffnet. Zu diesem Anlass enthüllte die Stadt Nürnberg die neue Adresse des Museums: die Bratwurstgasse 1. Damit wurde die neue Heimatstätte der „kleinen Nürnberger“ auch im Stadtverzeichnis offiziell verortet.
„Seit vielen Jahren besteht der Wunsch im Schutzverband ein eigenes Museum für die Nürnberger Bratwurst zu konzipieren. Durch Zufall entdeckten wir diese charmanten Räumlichkeiten am Trödelmarkt, mitten in der Nürnberger Altstadt in der direkten Umgebung zum neuen Zukunftsmuseum“, erklärt der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Heimler. „Da fiel uns die Entscheidung nicht schwer und der Startschuss fiel im Frühjahr 2021.“
„Das Bratwurstmuseum zeigt den Menschen die alte handwerkliche Tradition einer der bekanntesten kulinarischen Spezialitäten unserer Stadt. Die Nürnberger Bratwurst ist in ihrer Beliebtheit jedoch zeitlos. Sie ist damit ein wichtiger Imageträger, mit dem wir auch das moderne, innovative Nürnberg transportieren. Dem Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. danke ich für das unermüdliche und langjährige Engagement für sein aus privaten Mitteln finanziertes Museum“, sagt Dr. Michael Fraas, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg, der im Rahmen der Museumseröffnung das neue Straßenschild enthüllte. Die Realisierung des Museums ermöglichte der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V., welcher sich seit vielen Jahren um den Schutz und die Markenbekanntheit der Nürnberger Bratwurst kümmert.
Auf 100 Quadratmetern präsentiert das Museum neben den hochmittelalterlichen Anfängen die vielen Sagen und Legenden, die über Jahre hinweg von Alt und Jung übermittelt wurden. Es gibt dem Besucher Einblick in die traditionelle Handwerkskunst der Nürnberger Metzger, veranschaulicht an Exponaten der Zwölfbrüderhausstiftung vom 14. bis 16. Jahrhundert sowie in zahlreichen historischen Metzgergerätschaften. Bereits seit dem Mittelalter ist das Nürnberger Metzgerhandwerk für seine kleine Bratwurst verantwortlich. Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Nürnberger Bratwürste im Buch des Nürnberger Rates der Jahre 1313/1314, darin heißt es „Alles Sweinelendenprät soll man in die Würste hacken“. Dieser historische Beleg kann als großformatige Abbildung im Museum besichtigt werden.
Hergestellt werden die Nürnberger Bratwürste bis heute ausschließlich von Nürnberger Metzgerbetrieben, neben den vier industriellen Herstellern und weiteren Betrieben, zählen hierzu einige mittelgroße Betriebe und natürlich die etwa 30 Nürnberger Metzgereien. Zur Herstellung der Nürnberger Bratwurst wird entsprechend der festgeschriebenen Rezeptur nur bestes grob entfettetes Schweinefleisch verwendet, welches am Ende mit der typischen Majoran-Würzung verfeinert und im Schafsaitling auf 9 Zentimeter abgedreht wird. Das Museum zeigt diese bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts geltenden strengen Qualitäts- und Herstellungsrichtlinien für die Wurstherstellung. Seit 2003 stehen die Nürnberger Rostbratwürste sogar unter dem Schutz der Europäischen Union, damit Qualität und Tradition dieses Nürnberger Markenzeichens bestehen bleiben.
Verschiedene Medien- und Hörstationen laden auch die kleineren Besucher ein, in die Geschichte einzutauchen. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch, englisch) konzipiert. Im Eingangsbereich angeschlossen ist ein kleiner Shop-Bereich mit verschiedensten Artikeln, Geschenkideen und Mitbringsel rund um die Wurst. Weitere Informationen finden Sie unter www.nuernberger-bratwuerste.de